31. Kölner Talkgottesdienst, zu Gast Karsten Schwanke, Meterologe und Fernsehmoderator, Moderation Pfarrer Hans Mörtter, Thema Klimawandel, Foto: Helga Fitzner

31. Kölner Talkgottesdienst am 26.01.20

zu Gast: Karsten Schwanke, Meteorologe
Moderation: Pfarrer Hans Mörtter

Der Klimawandel – Ursachen und Lösungsansätze

Karsten Schwanke gehört zu den bekanntesten Meteorologen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks und hat neben dem Wetter zahlreiche Magazine wie „Chamäleon“, „Kopfball“, „WissQuiz“ sowie einige Themenabende auf ARTE moderiert. Er wurde 1969 in Brandenburg geboren, studierte Meteorologie in Berlin und Hamburg.

Von 2006 bis 2011 übernahm er die Moderation der Wissenschafts-Sendung "Abenteuer Wissen" im ZDF, die im Jahre 2010 mit der Goldenen Kamera ausgezeichnet wurde. 2011 folgten der Universitas-Preis für Wissenschaftsjournalismus der Hanns-Martin-Schleyer-Stiftung sowie weitere Auszeichnungen.

Schwanke schätzt die Lage als sehr ernst ein, hofft aber auf eine Änderung durch politisches Bewusstsein und will alle Kraft in einen Wandel durch Aufklärung stecken.

Die Moderation wird Pfarrer Hans Mörtter übernehmen: „Wir dürfen unsere Kinder nicht allein lassen. Ich bin dafür verantwortlich, alles zu tun, um meiner 17jährigen Tochter keine Erde zuzumuten, die vielleicht unbewohnbar wird“. Mörtter beklagt eine „gnadenlose, räuberische Wirtschafts-un-ordnung, die von vielen einflussreichen Menschen unterstützt wird.“

Hans Mörtter sprach mit Karsten Schwanke über die aktuelle Klima-Situation und Lösungsansätze. Viele Gottesdienstbesucher*innen äußerten sich dahingehend, dass ihnen viele der genannten Fakten noch nicht so bekannt oder so klar waren, wie sie während des Talks erklärt wurden.

Artikel vom 30. Januar 2020 in Meine Südstadt

Teil 1: „Wir müssen jetzt die Stimme erheben“

Hans Mörtter
Ich begrüße ganz herzlich unseren heutigen Talkgast Karsten Schwanke. - Wie wird man eigentlich Meteorologe, wie kommt man auf so eine Idee?

Karsten Schwanke
Ich habe als kleiner Junge, wenn es im Winter mal geschneit hat, vorm Zubettgehen noch kurz auf die Straße geschaut und dann nachts davon geträumt, dass am nächsten Morgen dieser Übergang von der Straße zum Bordstein nicht mehr zu sehen ist, weil es so viel Schnee gegeben hat. Das gab’s leider selten, so gut wie nie. Meine Begeisterung fürs Wetter geht aber auch auf meine Erdkundelehrerin zurück, die einen Meteorologen kannte und uns – das war Mitte der 1980er-Jahre – schwarz-weiße Satellitenfotos zeigen konnte. Da war’s um mich geschehen. Ich komme aus der DDR und da waren keine Ländergrenzen eingetragen, eine Welt ohne Grenzen, ohne Mauern, das war ganz wichtig. In der Meteorologie gab es auch in der DDR keine Grenzen, es gab einen freien Datenaustausch zwischen der gesamten Welt. Ich konnte also immer sehen, wie zum Beispiel gerade das Wetter in Afrika oder in England war, und das hat mich sehr fasziniert.

Hans Mörtter
Hast du irgendwann angefangen, dir Sorgen über Entwicklung des Klimas zu machen? Wann hast Du gemerkt, dass da etwas schief läuft?

Karsten Schwanke
Während des Studiums. Ich hab 1988 angefangen, in Berlin an der Humboldt-Universität zu studieren, und dort das erste Mal wirklich tiefer gehend davon gehört. Man lernt natürlich die Gesetzmäßigkeiten, die Gleichungssysteme, die die Atmosphäre beschreiben. Dass es diesen Treibhauseffekt gibt, wusste ich vorher schon, aber noch nicht, wie stark sich das geändert hat, wie die Strahlung der Sonne in der Atmosphäre gefangen gehalten wird. 1991 wechselte ich an die Universität Hamburg und das war noch einschneidender. Dort gab es damals schon das große Deutsche Klimarechenzentrum und es wurde sehr viel Klimaforschung betrieben, und dort drehte sich Anfang der 1990er schon alles um dieses große Thema.

Hans Mörtter
Könnte man sagen, dass Anfang der 1990er auf jeden Fall ein Aufwachen in der Wissenschaft stattfand?

Karsten Schwanke
Die Wissenschaft war schon Ende der 1970er, Anfang der 1980er Jahre wach. Ab Ende der 1980er gab es die ersten weltweiten Klimakonferenzen, und die Aussagen waren im Großen und Ganzen so: Bei Verdopplung des Kohlendioxidgehalts in der Atmosphäre erwarten wir drei bis fünf Grad Erwärmung weltweit. Diese Aussagen haben sich bis heute kaum geändert, das war schon damals klar.

Hans Mörtter
Es gab gerade den Weltwirtschaftsgipfel in Davos und Greta Thunberg war mit anderen jungen Frauen auch da – was mich immer total beeindruckt, wie stark und auch wie vernetzt und präsent sie sind. Die größten Wirtschaftsunternehmen unserer Zeit haben erkannt, dass wir ein Problem haben. Aber wird das Problem wirklich wahrgenommen? Ich habe noch nicht mitbekommen, dass es heißt: Ah, jetzt kommt der große Umschwung, jetzt hat auch die Wirtschaft begriffen, dass es nicht gut für sie ist, wie es läuft.

Karsten Schwanke
Ich glaube, es wird sehr wohl wahrgenommen, wahrscheinlich zu oft noch im stillen Kämmerchen hinter verschlossenen Türen. Man muss sich überlegen – ich glaube, es war 1982 – da gab es die erste große Klimastudie von Exxon, wo genau beschrieben stand, wie sich das Klima verändern wird. Dann haben sie das Ganze in einen Safe gelegt und nie wieder ausgepackt, weil sie natürlich die Konsequenzen erkannt haben. Was heißt das für ihren Business Case? Das heißt, dass sie eigentlich kein Erdöl mehr aus der Erde holen dürfen. Also das Wissen, das ist da, auch dank Fridays for Future, und das haben wirklich diese Jugendbewegungen weltweit geschafft, was den Wissenschaftler*innen 30 Jahre lang nicht gelungen ist. Sie haben die Erkenntnisse aus der Wissenschaft herausgeholt und in die breite Öffentlichkeit getragen. Das hat dazu geführt, dass selbst auf so einem Weltwirtschaftsforum niemand mehr umhinkommt, darüber zu reden. Das ist eine große Veränderung, die ich in den letzten zwei Jahren sehe und an die ich sehr viel Hoffnung knüpfen will.

Hans Mörtter
Wie schätzt du den Erfolg von Fridays for Future ein, wieso das gerade jetzt eine so starke Bewegung geworden ist?

Karsten Schwanke
Das fing 2018 an, als wir diese Hitzewelle in Deutschland und ganz Europa erlebt haben. Im Studium hatte ich noch gelernt, dass eine stabile Hochdruckwetterlage in Deutschland sechs Wochen dauert, das Gleiche galt für eine stabile Tiefdruckwetterlage, also wenn ein Tief nach dem anderen kommt. Und so nach spätestens sechs Wochen gab’s bei uns einen Shift in der großen Wetterkonstellation, und wir bekamen einen Wetterwechsel. Deshalb hatten wir manchmal Sommer, die sechs Wochen lang verregnet oder sechs Wochen lang relativ schön waren. 2018 aber hatten wir ein Hochdruckgebiet, das sechs Monate lang praktisch ohne große Veränderungen über uns stehen blieb. Das hatte es bis dahin nicht gegeben, und das bei einer weltweiten Erwärmung von gerade mal 1,1 Grad, also schon so früh. Diese großen Veränderungen hätten wir vielleicht bei 2, 3 oder 4 Grad Erwärmung erwartet, aber nicht schon jetzt. Die Folgen haben wir alle gesehen: Trockenheit, unsere Parkanlagen, unsere Wälder waren braun und gelb, und ich glaube, dass das ein großer Anstoß war, dass Menschen wie Greta Thunberg in Schweden aufgestanden sind und zu dem Schluss kamen: „Wir müssen jetzt die Stimme erheben“. Ich glaube, deshalb sind auch so viele auf diesen Zug aufgesprungen, weil es viele Millionen Menschen nördlich der Alpen gespürt haben. Diese Änderung 2018 war auch unter meteorologischen Gesichtspunkten eine ganz bedeutsame Veränderung. Noch zwei, drei Jahre vorher hätte ich immer gesagt: Na ja, wir in Deutschland leben so ein bisschen auf der Insel der Glückseligen: Ja, es wird bei uns wärmer, aber wir haben das ganze Jahr mehr oder weniger gleich verteilte Niederschläge. 2018 hat gezeigt: Nein, auch bei uns gibt’s große Änderungen.

Hans Mörtter
Bis heute gibt es zu wenig Regen.

Karsten Schwanke
Es gibt nach wie vor zu wenig Regen, auch wenn der letzte Herbst ein bisschen nasser war – der tiefe Boden ist zu trocken. Das zweite große Signal beim Klimawandel, was auch wieder zeigt, wie dieser Klimawandel vonstatten geht, das war 2019, als wir hier in Nordrhein-Westfalen an vielen Orten 41 bis 42 Grad hatten. Diese Ausreißer nach oben, die verändern sich rasant. 40 Grad gab es über Jahrhunderte nur südlich der Alpen – seit Beginn der Messungen zum ersten Mal in Deutschland nördlich der Alpen, 1983 in Bayern 40,2 Grad. Dann mussten wir wieder 20 Jahre warten, bis es wieder mal 40 Grad gab, 40,2 Grad, und zwar im Sommer 2003. Dann mussten wir wieder viele Jahre warten – 2015 gab es dann an drei Tagen 40,2, 40,3 Grad. Ich hätte gedacht, na ja, der nächste Rekord liegt dann irgendwie bei 40,4 in einigen Jahren. Und jetzt kommt der 25. Juli im Sommer 2019, und wir haben an über hundert Wetterstationen 41, 42, im Emsland sogar 43 Grad gemessen. Das hat uns wieder überrascht und zeigt, wie schnell diese Sprünge nach oben gehen, und ich bin mir heute sicher, dass wir vor 2050 45 Grad in Deutschland sehen werden. Doch darauf sind wir nicht eingestellt.

Hans Mörtter
Wenn es gut läuft, müsste man sarkastisch sagen. Es könnte noch schlimmer werden.

Karsten Schwanke
Wenn es ungefähr so weiterläuft, dann werden wir die 45 Grad sehen. Ich mache mir aber vor allem Sorgen darüber, dass es nicht nur mal an einem Tag so heiß wird, denn die gesamte Sommerspannbreite wird breiter. Wir sehen in den letzten 60 Jahren eine Verdopplung der Sommertage, Tage mit mehr als 25 Grad. Solche Sommertage gab’s in den 50er-Jahren in Deutschland gemittelt etwa 20 bis 30 pro Jahr, jetzt sind wir bei 50 bis 60. Die Hitzetage, Tage mit mehr als 30 Grad, diese Anzahl hat sich vervierfacht. Und das lässt die Natur natürlich nicht einfach so mit sich machen. Wir haben es 2018 ja gesehen, dass alles verdorrt ist. Gerade hier in Köln staut sich die Hitze im Sommer in der Kölner Bucht. Viele Menschen können dann nur sehr schlecht schlafen, weil es auch nachts sehr warm bleibt. Wir haben nachts auf den wenigen hundert Metern zwischen dem inneren Teil des Volksgartens und dem Chlodwigplatz Temperaturunterschiede von 10 Grad. Dieses Stadtgrün kühlt unsere Städte. Das heißt, wir müssen dieses Stadtgrün nicht nur pflegen, wir müssen es erweitern und wir müssen es aber auch am Leben erhalten. Wir haben 2018 diesen Grüngürtel rund um den Aachener Weiher, den Volksgarten, den Vorgebirgspark verdorren lassen, dass alles gelb und braun war. Wir müssen unsere Städte neu denken, wir müssen dieses Grün grün erhalten, denn es kühlt nur, so lange es grün ist. Wir müssen Wasserreservoirs anlegen, damit wir in solchen langen Trockenperioden gießen können, und zwar jeden Baum in der Stadt und jeden Park.

Hans Mörtter
Karsten Schwanke redet hier von konkreten Handlungsmöglichkeiten. Es geht nicht nur ums Jammern, denn wir können sehr viel tun. Das ist aber in der Politik noch überhaupt nicht angekommen. WIR müssen dafür Sorge tragen. Deswegen habe ich auch bewusst diesen wunderbaren alten Schöpfungsmythos für die Lesung ausgesucht, dass wir wieder Gärtner und Bewahrer werden, dass wir den Garten Erde und auch den Garten Stadt wieder entdecken und nutzen und bearbeiten. Da sind wir alle gefragt. Ich erinnere mich, 2018 haben viele von uns Bäume gegossen, nur hat das überhaupt nicht gereicht, das war einfach viel zu wenig. Die Stadt will jetzt Regenwasser sammeln, aber da reicht kein Zisternchen, sondern wir müssen Riesenwasserreservoirs anlegen, um zukunftsfähig zu sein. Das erfordert ein völliges Umdenken.

Karsten Schwanke
Ja, das fehlt mir auch bei der Politik. So was geht nicht von heute auf morgen. Jetzt wird es nicht von heute auf morgen eine ganz grobe Veränderung geben, die das Leben nicht mehr möglich macht. Es wird in Sprüngen gehen, aber was mir fehlt, ist eine Strategiediskussion über die nächsten 20 bis 30 Jahre, wie wir unsere Gesellschaft umgestalten können, sodass wir alle Leute mitnehmen, sodass wir es auch wirklich schaffen. Wir haben auch nur ein begrenztes Budget und begrenzte Möglichkeiten, die sind aber so gut, dass wir es schaffen können – das muss man ganz laut sagen. Und selbst, wenn die 2 Grad Erwärmung überschritten sind, fallen wir danach nicht um wie die Fliegen, aber wir müssen heute anfangen. Wir müssen unsere Städte umgestalten, wir müssen uns überlegen, wie wir das gesamte Transportwesen und die Energieversorgung umgestalten. Es gibt viele gute Lösungen, aber die werden erst dann angefasst, wenn das, was wir als Bestand betrachten, also das Verbrennen von Kohle, Öl und Gas so teuer machen, dass es irgendwie nicht mehr lukrativ wird. Dann müssen wir gleichzeitig aber nachdenken, wie können wir die anderen Sachen günstiger machen. Ich gehe natürlich auch dahin, wo die dickste Banane hängt. Der öffentliche Verkehr muss eigentlich kostenlos sein, die Fahrradinfrastruktur muss verbessert werden. Ich bin hier in Köln mal Fußgänger, mal Fahrradfahrer, mal Autofahrer, mal Benutzer von öffentlichen Verkehrsmitteln, ich werde doch von der Politik alleine gelassen in diesem Dschungelkrieg da draußen. Mich ärgern diese weißen Pinselstriche auf der Straße, wo ich mit meinem Fahrrad langfahren soll, immer in der Angst, dass mich irgendein Auto wegdrückt. Wenn ich im Auto sitze, denke ich immer, wie soll ich denn jetzt hier fahren, weil die Straßen enger geworden sind. Also das ist doch keine Lösung.

Hans Mörtter
Es steht der Kommunalwahlkampf an, und bitte achtet darauf und nehmt die Vertreter und Vertreterinnen der Parteien wirklich in die Zange und sagt: Wir wollen eure Programme sehen. Das ist eindeutig, wenn wir keinen Druck aufbauen und der Politik unsere Stadt überlassen, verlieren wir. Also müssen wir aufstehen.
Zurück zu dem Ja-aber. Es gibt natürliche Treibhausgase, die nötig sind, weil sonst die Erde minus 18 Grad Celsius kalt wäre. Der Anteil von CO2 beträgt deutlich unter 1%. Deswegen können sich viele nicht vorstellen, dass die geringe Konzentration eine große Auswirkung hat.

Karsten Schwanke
Ja, natürlich hat es Klimaveränderungen immer schon gegeben und die wird es auch immer geben, und es gibt unterschiedlichste natürliche Ursachen für Klimaveränderungen: die Verlagerung der Kontinente, dann die Art und Weise, wie sich die Erde um die Sonne dreht, dass sich die Erdachse in der Neigung verändert, dadurch gibt es Eiszeiten, Warmzeiten. Aber nur mal, um das einzuordnen: Nach dem Ende der letzten Eiszeit, also in den letzten 20.000 Jahren, da gab es natürlich einen Temperaturanstieg, weltweit, bis heute um etwa dreieinhalb Grad, also gar nicht so viel. Damals zu dieser Eiszeit gab es über Skandinavien einen drei bis vier Kilometer dicken Eispanzer. Das heißt, dreieinhalb Grad klingt nicht viel, das ist das, was wir übrigens in den nächsten 100, 120 Jahren wahrscheinlich schaffen – das hat 20.000 Jahre gedauert. Der schnellste Temperaturanstieg in dieser Zeit geschah vor etwa 10.000 Jahren, und das Schnellste, was die Natur hinbekommen hat, das war ein Temperaturanstieg um ein Grad innerhalb von 1.000 Jahren. Den nächsten Grad machen wir in 50 Jahren. Und das ist das Problem, das kann man nicht deutlich genug sagen. Es ist nicht der eine Grad mehr, es ist das Tempo dieser Veränderung, womit unsere Natur nicht mehr mitkommt und womit wir auch große Probleme haben werden. Es gibt ja auch Menschen, die leben in Rom, in Mailand bei deutlich höheren Temperaturen. Auch wir könnten hier bei 40 Grad super leben, wenn wir immer 40 Grad gehabt hätten. Dann hätten wir uns darauf eingestellt, dann würden hier Palmen wachsen, dann würden wir hier ganz andere Häuser haben, ganz andere Kühlmöglichkeiten.
Ich habe letztens Forstwissenschaftlern die Frage gestellt: Welche Bäume müssen wir eigentlich heute in Deutschland pflanzen, damit wir in 80 Jahren einen gesunden Wald in Deutschland haben, also einen Wald, der diesen Klimawandel mitmacht? Da haben die mich angeschaut und gesagt: Wir forschen seit 15 Jahren daran und wir haben diesen Baum noch nicht gefunden. Wir machen uns große Sorgen, ob wir in 80 Jahren noch einen lebenden Wald in Deutschland haben. Da sag ich, aber Moment mal, es gibt doch heimische Baumarten, einige Eichenarten, es gibt doch aber auch Bäume am Mittelmeer, die können doch mehr Dürre, mehr Hitze ertragen. Da sagen die: Ja klar, es gibt wirklich gute Eichenarten, das Problem ist, wenn wir zum Beispiel die Portugiesische Korkeiche nehmen und pflanzen die hier in Köln an, dann wird sich dieser Baum an die jetzt herrschenden klimatischen Bedingungen anpassen. Er wurzelt nicht so tief, er schützt sich nicht besonders, er richtet sich danach ein, wie das Klima hier ist. Wenn es dann in 50, 60 Jahren innerhalb seines Lebens große klimatische Veränderungen gibt, dann hat dieser Baum enorme Probleme, die Hitze und Trockenheit auszuhalten. Wenn sich das ändert, denkt er: Nee, nee, es muss so sein wie am Anfang meines Lebens. Das ist dann aber nicht mehr der Fall und dann stirbt dieser Baum. Ich glaube, das ist bei ganz vielen noch nicht angekommen, dass dieser Klimawandel nicht nur bei den Malediven und dem steigenden Wasserspiegel dort stattfindet, er findet nicht nur bei tropischen Wirbelstürmen statt, er findet bei uns vor der Haustür statt, und zwar massiver, als wir es noch vor einigen Jahren gedacht haben.

Teil 2: Die Lösungen liegen auf dem Tisch

Hans Mörtter
Deswegen sage ich immer: Es ist viel später, als wir denken. Deswegen ist das Bewusstsein gefragt, und dann energisches Handeln und miteinander reden und einfordern. Es gibt übrigens ein sehr schönes Buch von Rahmstorf und Schellnhuber, „Der Klimawandel“,  das ist ganz kompakt und da steht ganz, ganz viel drin. Schellnhube gibt es dann auch in ganz extrem dick: „Selbstverbrennung: Die fatale Dreiecksbeziehung zwischen Klima, Mensch und Kohlenstoff“.

Karsten Schwanke
Ein sehr gutes Buch.

Hans Mörtter
Schellnhuber redet von 2017 als dem Annus horribilis. Da gab es Riesenunwetter und Stürme – Harvey in den USA, dann Maria und Irma, drei wahnsinnige Tropenstürme, die viele Menschenleben gefordert haben. Harvey allein hat dann noch an Schadenskosten 127 Milliarden US-Dollar verursacht, Maria 91,8 Milliarden US-Dollar, Irma 51 Milliarden US-Dollar, und die von den Nachwirkungen Betroffenen. Die Versicherungen stehen vor Problemen: Wer versichert Afrika, wer versichert vor Hungersnot, wer versichert bei solchen Katastrophen? Die Versicherungen wollen das nicht mehr, weil sie es gar nicht können. Diese Katastrophenlagen sind gar nicht mehr versicherbar.

Karsten Schwanke
Ja, gerade bei solchen Extremwetterereignissen, sehen wir auch den Klimawandel. Es gibt übrigens keine Zunahme solcher tropischen Wirbelstürme, aber die, die es gibt, werden stärker und haben mehr Energie. Da besteht ein ganz einfacher, simpler Zusammenhang, für den ich keine Großrechner und großen Klimamodelle benötige. Die Menge des Wasserdampfes, der in der Luft enthalten sein kann, ist da ausschlaggebend. Auch in diesem Raum befindet sich Wasserdampf, also ein nicht sichtbares Gas –, die Menge des Wasserdampfes ist 1:1 von der Temperatur abhängig, das heißt, je wärmer es ist, desto mehr Wasserdampf kann die Atmosphäre speichern. Das sind pro Grad Erwärmung etwa sieben Prozent mehr Wasserdampf. Deshalb ist der tropische Wirbelsturm, der heute auftritt, bei einer höheren Temperatur als vor 50 Jahren einfach mit deutlich mehr Wasserdampf gesättigt und kann mehr Wolken hervorbringen. Mehr Wasserdampf bedeutet auch mehr Energie, Wasserdampf ist ein ganz starker Energieträger. Die Wolken wachsen höher, die Windgeschwindigkeiten steigen, die Regenmengen steigen, deshalb auch die Toten bei den letzten Wirbelstürmen. Die kamen früher meistens durch die Sturmböen ums Leben– heute bringt man die Menschen in Sicherheit, heute haben wir die Toten bei den Überschwemmungen, da wir eine deutliche Zunahme an diesen unglaublichen Regenfällen im Zusammenhang mit einem solchen Wirbelsturm haben. Das gibt es ja auch bei uns Sommer. Wir erinnern uns vielleicht, 2015 oder 2016 war es, in Braunsbach in Baden-Württemberg, da sind die Autos durch das Dorf gespült worden. Das waren Bilder, wie ich sie als Kind eigentlich nur aus den Nachrichten aus Mittelamerika oder aus Asien kannte. Die Zunahme von Starkniederschlägen und vor allem deren Intensität gibt es jetzt auch bei uns. Auch da müssen wir unsere Städte umbauen. Mehr Pufferfläche, man spricht auch von einer Schwammstadt, die Wasser aufnehmen kann und auch in trockenen Zeiten Wasser wieder abgeben kann, also wie ein Moos. Wir können von der Natur lernen.

Hans Mörtter
Tornados gab’s in den letzten Jahren in Hamburg. Ich erinnere mich nicht, vorher schon mal etwas von Tornados in Deutschland gehört zu haben, die kenne ich immer aus den USA, wenn über die Tornadojäger berichtet wird.

Karsten Schwanke
Das liegt an deiner schlechten Schulbildung im Rheinland.
(Allgemeines Gelächter)

Hans Mörtter (nickt amüsiert)
Ja. Also erzähl!

Karsten Schwanke
Tornados gab’s auch in Deutschland immer schon und es gibt eine sehr gute Tornadoforschung – nur früher hat man das "Windhose" genannt. Wir haben lange dafür gekämpft, dass man das Tornado nennt, weil es genau das Gleiche ist wie in den USA, nur tritt es dort deutlich häufiger auf. Das ist ganz spannend übrigens für dich als Kirchenmensch: Man hat auf der Suche nach früheren Extremwetterereignissen Kirchenbücher ausgewertet – 1782 gab es in Woldegk in Mecklenburg sogar einen F5-Tornado, Windgeschwindigkeiten mit mehr als 400 Kilometer pro Stunde. Woher weiß man das? Da gab’s ja keine Wetterstationen, keine Messwerte. In diesen Kirchenbüchern gab’s Zeichnungen, und es wurde genauestens beschrieben, und zwar hatten die Bauern des Dorfes 14 Tage vorher ein Waldstück gerodet, nur noch die Baumstümpfe waren zu sehen. Dann kam dieser ominöse Wirbelwind und hat die Baumstümpfe samt Wurzeln aus der Erde gerissen, also einen Baum, der keine Angriffsfläche mehr für einen horizontalen Wind geboten hat. Die Sogwirkung durch den Unterdruck war so stark, dass er die Baumstümpfe aus der Erde gerissen hat. Das haben die beschrieben, und wir wissen aus Experimenten in den USA, diese F5-Tornados mit mehr als 400 Kilometer pro Stunde, die schaffen das, die können auch Asphaltstraßen von der Erde hochheben. Selbst in Mitteleuropa, wenngleich mit einer Wahrscheinlichkeit von eins in 1.000 Jahren, könnte es auch die heftigsten Tornados geben, die wir sonst auch nur aus den Nachrichten aus dem Mittleren Westen der USA kennen. Das übrigens fasziniert mich an der Meteorologie, solche Geschichten. Es muss nicht immer nur traurig sein, es ist ja auch spannend, was dort in der Atmosphäre passiert.

Hans Mörtter
Ich erlebe immer wieder, dass Kirchenbücher auch spannend sein können. Die sind auch handgeschrieben, echt Wahnsinn.

Karsten Schwanke
Und mit Zeichnungen. Das gibt es als Faksimile-Abdruck, wirklich sehr, sehr schön.

Hans Mörtter
Eine tolle Geschichte. - In Großbritannien passiert derzeit was Unglaubliches: Die sind weiter, als wir denken, oder auch sehr viel klarer, was die Abschaffung fossiler Brennstoffe angeht, nämlich Steinkohle und Braunkohle.

Karsten Schwanke
In Großbritannien wird bis 2025 das letzte Steinkohlekraftwerk abgeschaltet. Dann haben die keine Kohlekraftwerke mehr. Es geht, es geht! Und ohne große Diskussionen, ohne großes Aufheben darüber, das finde ich ganz interessant. Noch 1950 oder 1960 kam der Strom in Großbritannien zu, ich glaube, 99 Prozent aus der Kohle, und schon in wenigen Jahren null. Das finde ich sehr bemerkenswert, und das zeigt, was ich auch schon sagte: Die Lösungen liegen auf dem Tisch. Ich hab mich letztens mit einem Wissenschaftler eines Fraunhofer-Institutes unterhalten, der sagte: Wenn wir unsere Art zu Heizen umgestalten würden, gerade in dicht bebauten Stadtvierteln, und wenn wir alle Häuser mit einer Art Fernwärmesystem vernetzen würden, wäre das sehr effizient. Wir können dieses Wasser als Energieträger nutzen, nicht nur zum Heizen, und dieses Wasser, dieser Energieträger wird hin- und hergeschaufelt, und zwar dort, wo gerade gekühlt oder geheizt werden muss. Gekühlt wird über Wärmepumpen, über das Wasser, wo geheizt werden muss, wird geheizt – man kommt mit nur 20 Prozent der bisherigen Heizenergie aus. Man kann mit intelligenten Systemen unglaublich viel Strom sparen.
Eine andere Geschichte: Ich war vor zwei Jahren beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt, hier am Kölner Flughafen, wo sich ein großes Forschungszentrum befindet. Da gibt es ein Solarkraftwerk, einen Sonnenofen. Die haben einen Spiegel, etwa so groß wie die Orgel da hinten, gefühlt so 10 x 10 Meter groß, und dieser Spiegel bündelt das Sonnenlicht in rund 15 Metern Entfernung auf einen Brennpunkt. Da haben die eine zweieinhalb Zentimeter dicke Stahlplatte genommen und haben die in diesen Brennpunkt reingeschoben und haben mich gefragt: Was glauben Sie, was passiert? Da sag ich: Ja, mal gucken, vielleicht fängt’s mal ein bisschen an zu dampfen. Diese Stahlplatte war nach 20 Sekunden durchgeschmort. Eine solche Energie liefert auch die schwache Sonne hier auf 50 Grad nördlicher Breite in Köln. Die haben das den Chefs der Aluminiumhütten in Deutschland gezeigt, Aluminiumhütten verbrauchen wahnsinnig viel Strom. Die sagten: Boah, gut zu wissen, dass es so was gibt. Dann wurden sie gefragt: Wollt ihr das nicht bei euch anwenden, wollt ihr nicht euren Strom so herstellen, über diese Energie? Wieso denn, wir bekommen doch die Kilowattstunde für einen Cent. - Ja, das sind die politischen Rahmenbedingungen. Und natürlich, aus Sicht dieser Firma wären sie ja blöd, wenn sie sehr viel Geld in die Hand nähmen, solange sie es woanders billiger bekommen – dann kriegen sie Ärger mit ihren Aktionär*innen. Das heißt, wir müssen die politischen Randbedingungen ändern.

Hans Mörtter
Wir dürfen uns aber nicht erzählen lassen: Ja, wir entwickeln da Programme auf das Jahr 2030 und 2050 hin. Es muss jetzt geschehen! Sofort.

Karsten Schwanke
Unbedingt, jetzt muss es losgehen.

Hans Mörtter
Wie gehst du mit den Klimawandel-Leugnern um?

Karsten Schwanke
Es ist ganz schwierig. Die bombardieren mich natürlich auch immer wieder mit Mails, halten mich auf Trab, indem sie sich bei irgendeinem Fernsehrat beschweren. Gerade liegt wieder bei der ARD eine Beschwerde vor, und darauf muss ich antworten, obwohl ich mit denen nicht reden möchte. Ich halte es immer so: Solange Mails in einem vernünftigen Ton geführt sind und es wirklich Fragen sind, beantworte ich die selbstverständlich. Meistens kippt es dann aber bei der zweiten oder dritten Mail, und da lass ich es irgendwann sein, weil es einfach auch aus meiner Sicht keinen Sinn macht. Ich unterhalte mich ja auch nicht mit irgendjemandem, der sich hinstellt und behauptet, zwei plus drei ist sieben und nicht fünf, also auf der Ebene. Ich finde, wir brauchen eine offene Diskussion innerhalb unserer Gesellschaft: Wie stellen wir es an – mit steuerlichen Anreizen, mit diesen Leitplanken, den Randbedingungen, unsere Gesellschaft zu verändern? Was sind unsere Prioritäten? Dazu brauchen wir wirklich einen ganz breiten Ideenteppich, und da ist jeder eingeladen, sich einzubringen. Aber bei der Grundfrage, ob das, was wir dort sehen, der menschengemachte Klimawandel ist, da lasse ich keine Diskussionen zu. Es heißt ja noch ganz oft, 97 Prozent der Klimaforscher*innen sind sich einig, das stimmt auch nicht, es sind 99,99 Prozent. Es gibt an dieser Grundfrage einen absoluten Konsens. Was mich immer noch etwas erstaunt zurücklässt, das ist der seltsame Umgang in den Medien, auch in den öffentlich-rechtlichen, wo der Journalismus zum Teil immer noch falsch verstanden wird, und zwar so eine falsch verstandene Neutralität. Letztens hat auch wieder ein ARD-Intendant zu mir gesagt: Ja, Herr Schwanke, wenn wir dann mal eine Klimasendung machen, dann müssen wir aber eben auch die Gegenseite einladen. Und da hab ich gesagt: Nein, das müssen wir nicht. Wenn Sie eine politische Talkshow machen oder eine Talkshow über den Holocaust, dann laden Sie auch keinen Holocaust-Gegner ein, der Auschwitz leugnen würde. Das ist für Sie ein No-Go. Manchmal kommt es mir so vor, dass man auf der Ebene anfangen muss zu diskutieren, denn im Umkehrschluss: Es ist fatal, was das für Auswirkungen hat. Dadurch wird ja immer wieder noch davon berichtet: Ja, es könnte vielleicht, man ist da unsicher, und das stimmt gar nicht so mit dem CO2. Doch, es stimmt, es ist das CO2, sage ich.

Vielleicht auch noch eine andere Geschichte, um das einzuordnen mit der AfD, mit anderen, die das leugnen: Im Internet gibt’s einen spannenden Brief von 50 führenden CEOs, Wirtschaftsführern in den USA an den US-Präsidenten, die ihn eindringlich auffordern, endlich etwas für den Klimaschutz zu tun, auch aus wirtschaftlicher Sicht, denn das Land, das als Erstes Lösungen parat hat, wird sich damit lange Zeit auch weltweit in der Wirtschaft ganz oben etablieren. Dieser Brief stammt aus dem Jahr 2009 und wurde unter anderem von Donald Trump unterschrieben. Er war an den damaligen Präsidenten Obama gerichtet, weil die Leute damals Angst hatten, dass Obama beim Weltklimatreffen in Kopenhagen aussteigen würde. Das zeigt zwei Sachen: Das Wissen ist da. Das zeigt aber etwas anderes – Trumps Lernkurve ist die: In dem Moment, wo ich mich hinstelle und sage, ihr müsst euer Leben nicht ändern, das verspreche ich euch, wenn ihr bei mir das Kreuz macht, weil ich mich hinstelle und laut sage, das stimmt ja alles nicht, wird er zum mächtigsten Mann der Welt. Seine Lernkurve war sehr erfolgreich. Ich befürchte, man sieht es, die AfD-Leute, die da oben sind, die sind nicht alle doof, die wissen das, aber sie wissen genau, wenn sie versprechen, dass wir unser Leben gar nicht ändern müssen, haben sie Erfolg. Doch wir müssen unser Leben ändern, und es wird auch nicht einfach und es wird auch teuer und es wird auch weh tun, das muss man auch ganz offen sagen. Das wird hier nicht einfach, was uns bevorsteht, aber das zu leugnen ist der billigste Weg an die Macht. Deshalb meine Frage: Wie kriegt man diese 20-, 30-Jahre-Strategie hin? Ich verzweifle daran, weik die Politiker*innen immer nur bis zur nächsten Wahl denken, was ich menschlich auch verstehen kann. Da hab ich letztens einen Kommentar gelesen: Wahrscheinlich braucht es so etwas wie die Bundesbank. Die Bundesbank ist per Gesetz absolut unabhängig von der aktuell herrschenden Regierung. Die Geldpolitik wird unabhängig davon von der Bundesbank geführt und die bestimmt unabhängig davon, welche Partei gerade die Regierung anführt. Vielleicht brauchen wir so etwas wie eine Klimainstitution, die per Gesetz die großen Leitlinien vorgibt, innerhalb derer sich dann die verschiedenen Regierungen austoben können.

Teil 3: Man muss das Gesamtsystem hinterfragen

Hans Mörtter
Die ganzen Weltklimakonferenzen hatten sich darauf geeinigt, dass die Erwärmung bei 1,5 Grad gestoppt werden soll, dass weltweit Maßnahmen ergriffen werden, um die Erwärmung bei 1,5 Grad zu stabilisieren, in Anführungsstrichen, weil die Artenforscher*innen ja zum Beispiel auch schon sagen, schon 1,5 Grad sind eine Katastrophe. Aber wir steuern auf 2 Grad Erwärmung zu, und du siehst im Augenblick nicht, ob dieses Ziel, 2 Grad Erwärmung, einzuhalten ist, sondern dass es eher noch drüber geht.

Karsten Schwanke
Na ja, zurzeit steuern wir auf 4 bis 5 Grad Erwärmung zu und sind weit davon entfernt, überhaupt die Marke unter 2 Grad zu halten. Die korrekte Formulierung in Paris war deutlich unter 2 Grad, deshalb wird gerechnet mit 1,5 – wir sind jetzt bei rund 1,1, 1,2 Grad, das heißt, die 1,5, die erreichen wir wahrscheinlich in 10, 12, 13 Jahren.

Hans Mörtter
Selbst wenn wir sofort mit der Nutzung fossiler Brennstoffe aufhörten, würde sich das erst in einigen Jahren auswirken.

Karsten Schwanke
Selbst wenn wir es in diesem Jahr schaffen würden, weltweit den CO2-Ausstoß auf null herunterzufahren, würden wir wahrscheinlich so in 20 bis 60 Jahren, in dem Zeitraum Mitte des Jahrhunderts, irgendwann die 1,5 auch reißen, und dann würde es langsam, sehr langsam wieder heruntergehen. Es dauert lange, es ist ein träges System. Umso fataler ist es, dass wir immer noch so viel reinpumpen, dass wir eben eher Richtung 4, 5 Grad wandern bis zum Ende des Jahrhunderts, also noch einige Gradsprünge machen. Das Fatale ist wirklich, dass wir heute nur im Ansatz erkennen, was das wirklich heißt. Die Klimaforscher wissen ja nicht, wie wir uns als Menschheit bewegen mit dem CO2-Ausstoß. Deshalb werden verschiedene Szenarien gerechnet von „wir sind sehr fleißig und machen sehr viel mit erneuerbaren Energien“ bis hin „wir machen gar nichts“. Selbst diese „wir machen gar nichts und machen weiter wie bisher“, diese Klimaszenarien können nicht das Tempo der Eisschmelze am Nordpol nachvollziehen – das verläuft schneller. Selbst diese pessimistischsten Klimamodelle können nicht nachvollziehen, warum wir zurzeit schon eine Vervierfachung an Hitzetagen in Deutschland erleben. Die Ausreißer nach oben vollziehen sich schneller, als es die schlechtesten Klimaszenarien zeigen. Wir können es also nur im Großen erahnen, was da auf uns zukommt. Deshalb, wir müssen wirklich sofort handeln, denn wenn wir 4 bis 5 Grad weiter im Fokus haben und uns weiter da hinbewegen, dann geht’s wahrscheinlich wirklich irgendwann ans Eingemachte.

Hans Mörtter
Da kann man eigentlich nur sagen, oh Gott, oh Gott!

Karsten Schwanke
Es ist ganz schwer, es ist halt auch so theoretisch. Auf der einen Seite zeigen es die Gleichungen und Klimamodelle schwarz auf weiß, auf der anderen Seite ist es doch irgendwie schwer zu greifen, weil es in der Zukunft liegt. Ich bin von Haus aus ein lebensbejahender und froher Mensch, auf der anderen Seite sehe ich diese Ergebnisse und frage mich auch: Mann, wie kriegt man das denn hin, dass wir irgendwie das Ruder herumreißen und in eine andere Richtung steuern. Es ist eine unglaubliche Herausforderung.

Hans Mörtter
Es gibt ja schon Antworten. Ich glaube, jeder von uns kennt das: Haben wir vor 30 Jahren eine Waschmaschine gekauft, hatte die eine ganz lange Lebenszeit, kaufen wir heute eine Waschmaschine, hält die zehn Jahre, oder wir müssen einen Mechaniker rufen. Das Bruttosozialprodukt ist immer noch ganz konservativ wie im Mittelalter gerechnet, wir müssen mehr und mehr und mehr und mehr und schneller produzieren und mehr und mehr verkaufen. Wir müssen neue Märkte schaffen, wir müssen noch mehr Märkte schaffen, wir müssen verkaufen. Wir müssen liefern, liefern, liefern, liefern, wir müssen die Städte überrollen mit unseren Lieferfahrzeugen – Amazon und sonst was alles –, also wir müssen mobiler werden, wir müssen die ganze Welt kennen, wir müssen alles abgehakt haben, dieses Mehr-mehr-mehr.

Karsten Schwanke
In der Tat, ich finde das ganz interessant: Je intensiver man sich mit dieser Thematik beschäftigt - wir sind jetzt schon weniger in einer meteorologischen als vielmehr in einer politischen Diskussion - kommt man irgendwann zu dem Punkt, dass man das Gesamtsystem hinterfragen muss. Zum Beispiel ist der Gedanke falsch, dass die Zukunft in Elektroautos besteht. Klar, also nicht wegen des Elektroautos als solchem. Der ganze Ansatz ist falsch, dass jeder sein Auto behält und wir nur den Antrieb austauschen. Die Möglichkeiten, die die Digitalisierung gerade auf diesen Gebieten bietet, sind unglaublich. Niemand muss mehr ein Auto besitzen – es gibt Carsharing, mit dem autonomen Fahren. Es gibt eine Studie in Manhattan, die zeigt, wie viele der Taxifahrten geshart werden könnten, wenn zwei Fahrten mit einem Auto durchgeführt würden, weil 50 Meter weiter ein anderer Mensch ein Taxi gerufen hat, der das gleiche Ziel hatte. 95 Prozent aller Taxifahrten in Manhattan könnte man teilen. Das Potenzial, gerade wenn wir das intelligenter denken und nutzen, ist unglaublich. Und wer sagt denn eigentlich, dass jeder von uns individuell mobil sein muss? Noch im vorletzten Jahrhundert war doch die Eisenbahn das größte aller Dinge, und fast jedes Dorf in Deutschland war mit irgendeiner kleinen Eisenbahn erreichbar. Das wurde alles weggebaut. In der Schweiz kommt man heute noch sehr weit mit der Bahn, vielleicht müssen wir eines Tages wieder dazu zurückkehren. Es gibt andere Lösungen, wir müssen da noch kreativer werden. Das soll jetzt nicht heißen, dass wir nicht mehr mobil sein dürfen – so was wird schwer zurückzudrehen sein –, aber wir müssen anders denken, sozusagen weg von diesem Besitz, weil dieses Denken „Besitztum“ führt natürlich dazu, „es geht kaputt, ich brauch was Neues“. Das führt zu diesem „neu, neu, mehr, mehr“. Davon müssen wir, glaube ich, definitiv weg.

Hans Mörtter
Ich habe hier eine Publikation von Esther Gonstalla „Das Klimabuch“.   Die erklärt den Klimawandel in 50 Grafiken, die unglaublich verständlich sind. Da gibt es ungeheuer schöne Beispiele, hier zum Beispiel: Marokko erreicht bis 2030 das 1,5-Ziel des Pariser Klimaabkommens. Costa Rica nutzt bereits zu 99 Prozent erneuerbare Energie. San Francisco ist die Recyclingstadt Nummer eins weltweit, 80 Prozent des Mülls werden wiederverwertet. Gambia ist ganz vorne. In Afrika wird die Great Green Wall gebaut, ein 1.800 Kilometer langer und 15 Kilometer breiter Waldgürtel, seit 2007 wird da gepflanzt.

Karsten Schwanke
Übrigens ein Wort, weil ich das gerade sehe, wo dieser Waldgürtel hier ist, in der Sahelzone. Es heißt so oft, im Zuge des Klimawandels breiten sich die Wüsten aus. Das könnte zum Beispiel für Europa gelten, dass wir eine Versteppung erleben, also dieses Thema, was mit unseren Wäldern passiert. Die Sahelzone, die könnte deutlich grüner werden, also die Sahara könnte kleiner werden. Man weiß aus Eisbohrkernen, die man in der Antarktis und in Grönland gebohrt hat, dass immer dann, wenn es Warmzeiten gab, kleinere Wüsten existierten. Man hat dann kaum noch Wüstenstaub in diesen Eisbohrkernen gefunden, sondern deutlich mehr Pollen, Blütenpollen, die dann auch über die ganze Welt transportiert werden, weil die so leicht sind, und während der Kaltzeiten gab es deutlich mehr Wüstenstaub und weniger Pollen. Wir machen es hier wärmer, und das, was ich vorhin schon gesagt habe, höhere Temperaturen bedeuten mehr Feuchtigkeit, und wir messen auch über die letzten Jahrzehnte eine Zunahme der weltweiten Niederschläge. Das heißt, die Sahelzone könnte grüner werden, außer der Mensch kommt und jagt eine Million Ziegen darüber und die fressen jedes kleine Bäumchen wieder weg, aber das ist ein anderes Thema. Klimatisch gesehen könnte die Sahara kleiner werden. Jetzt könnte man sagen, super – aber das ist fatal.

Das ist klimatisch gesehen eins dieser Kippelemente und einer dieser Zusammenhänge, die man genau verstehen muss. Wenn man sich ein Satellitenbild vorstellt, so einen Blick aus dem All auf die Erde, dann ist die Sahara ein großer, gelber, heller Fleck. Der tropische Regenwald im Kongo ist hingegen dunkelgrün. Das heißt, dieser tropische Regenwald, der speichert ganz viel Sonnenlicht, das von oben reinkommt, die Sahara hingegen wirkt wie ein Spiegel, und außerdem heizt sich die Sahara tagsüber bis auf 70 Grad auf, direkt auf diesem Sand, der wird 70, 75 Grad heiß. Diese Hitze ist wie eine Herdplatte, die strahlt die gesamte Wärme – es gibt dort kaum Wolken –, die gesamte Nacht über ins Weltall ab. Als ich damals studiert habe, hat unser Professor für Strahlungsphysik gesagt, der größte Kühlschrank der Erde ist die Sahara. Sie kühlt unsere Erde stärker als Nord- und Südpol, weil dort weniger Sonnenlicht ankommt. Und das heißt, in dem Moment, wo die Sahelzone grüner wird und die Sahara kleiner, verstärken wir die Erwärmung. Das sind sich selbst verstärkende Momente, die unabhängig von unserem CO2 das Ganze noch beschleunigen können.

Hans Mörtter
Im Jahr 2016 war ich mit Freunden bei der Gründung des Ernährungsrats Köln im Historischen Rathaus zugegen. Das ist ein Zusammenschluss vieler Gastronom*innen, Händler*innen, Landwirte und Landwirtinnen aus der Region in Zusammenarbeit mit der Stadt Köln und dem Land Nordrhein-Westfalen. Da wurde seitdem schon einiges in Bewegung gesetzt. Trotzdem muss unser Bewusstsein, z. B. beim Nahrungsmittelkauf geschärft werden. Im Winter wachsen hier keine Tomaten, und auch die Tomaten aus dem Bio-Markt kommen aus dem Treibhaus in Spanien. Aber trotzdem gibt es in unserer Stadt ganz kostbare und wesentliche Aufbrüche.

Karsten Schwanke
Es gibt eine Studie über die wichtigsten To-Dos, um den CO2-Ausstoß herunterzufahren, die ich sehr augenöffnend fand. Erneuerbare Energien sind wichtig, aber ganz oben auf der Liste, Punkt Nummer eins war freier Zugang zu Bildung für Mädchen und Frauen weltweit und freie Rechte bei der Familienplanung für Frauen weltweit. In den Ländern, in denen das gewährleistet ist, sinkt automatisch die Geburtenrate, unabhängig davon, wie reich oder wie arm ein Land ist. Und natürlich macht es einen Unterschied, ob wir 7 Milliarden Menschen auf der Welt sind oder zehn Milliarden. Wobei ich direkt dazusagen muss, wenn man darüber redet, dann kommt ganz oft auch so ein Störfeuer aus einer ganz bestimmten Ecke. Mit welchem Recht stellen wir uns hin und sagen, die da sind zu viel, also das ist ganz gefährlich und gehört auch verboten, diese Diskussion, aber die Stärkung von Frauenrechten und Zugang zu Bildung, damit erreicht man viel mehr. Wir müssen auch unsere Entwicklungshilfe viel stärker in diese Sachen investieren, mit dem Wissen, dass ich damit einen großen Hebel habe, um den CO2-Ausstoß weltweit herunterzufahren.

Hans Mörtter
Entwicklungshilfe hat bisher so gut wie gar nichts verbessert.

Karsten Schwanke
Das ist ein anderes Thema.

Hans Mörtter
Genau, das ist Ausbeutung Afrikas. Also Fakt ist, dass wir uns nicht täuschen lassen. Wenn Leute hingehen und sagen, ja, aber die Überbevölkerung ist schuld, dann ist das allerschlimmster Rassismus. Das heißt nämlich, die Weiße-Herren-Rasse ist nach wie vor da und sagt, dass Afrika oder Asien schuld ist, weil sie zu viele sind. Das ist gelogen, denn gerade diese Länder sind diejenigen, die zum Teil nur geringen Anteil an der CO2-Erhöhung haben.

Karsten Schwanke
Gerade Afrika. Ich glaube, Deutschland verursacht wahrscheinlich mehr als ganz Afrika zusammen.

Hans Mörtter
Deutschland steht an sechster Stelle weltweit, hinter den USA, China und den anderen Großen, und wir sind ein kleines Land im Vergleich zu China. An sechster Stelle, das ist nicht ohne. Obwohl es kleine Erfolge gibt irgendwo. Als Fazit würde ich sagen, wie wichtig es ist, dass wir aufwachen, dass wir uns bemerkbar machen, dass wir Fridays for Future stärken.

Karsten Schwanke
Dass wir unseren Kommunalpolitikern Druck machen, dass sie endlich eine Veränderung dieser Stadt ernsthaft in Angriff nehmen und nicht nur ein paar weiße Striche auf die Straße pinseln.

Hans Mörtter
Unsere Oberbürgermeisterin hat letzte Woche gesagt: Ich stehe ein für Klimaneutralität. Und im nächsten Satz sagt sie: Aber man muss Kompromisse machen in der Politik. Das heißt, die Klimaneutralität der OB, so sehr ich sie auch mag, ist Geschwätz. Zum Beispiel Norwegen: In fünf Jahren, ab 2025, werden alle norwegischen Innenstädte per Gesetz autofrei sein. Warum ist das bei uns nicht möglich? Weil es nicht gewollt ist. Die Menschen, die in der Stadt leben, müssen es umsetzen. Gleichzeitig das Wort Stille. Das ist mir Heiligabend oder in den Weihnachtstagen ganz besonders aufgefallen – dieses Mal, obwohl ich das jedes Jahr schätze, aber diesmal ist mir das krass aufgefallen, und am Anfang der Sommerferien: Da fährt kein Auto, es ist still. Diese Stadt kann still sein. Ich hab nur gedacht: Wow, tut das gut. Wieso merk ich das nicht, wenn es täglich so laut ist? Ich merk’s ja, aber warum nehme ich Idiot das hin? Warum gehe ich nicht auf die Straße und sage: Scheiße, ich möchte ab und zu, dass diese Stadt ruhig ist, und ich möchte nur Menschenstimmen hören in den Cafés, aber ich möchte dieses Gebrumm und dieses Gelärme nicht jeden Tag haben, denn das ist ungesund. Das tut meiner Seele und das tut uns allen nicht gut, das macht uns aggressiv, ohne dass wir es merken. Also da ist ganz viel Wandel nötig. Wir müssen uns unser Menschsein zurückholen, wir müssen das wieder entdecken, wir müssen es buchstabieren. Und wir sind schlau, zusammen sind wir unglaublich schlau.

Karsten Schwanke
Definitiv, wir sind nicht doof, und wie gesagt, wir haben die Möglichkeiten, aber man muss sie auch einsetzen wollen. Noch ein Punkt zu Köln und falsch verstandenem Klimaschutz, also wie es nicht gehen kann: Da wird zum Beispiel durch die Bonner Straße die Verlängerung der Stadtbahn nach Süden gebaut. Wo fängt diese Stadtbahn an? Am Verteilerkreis. Da wohnt kein Mensch. Dann soll neben der verschwundenen Aral-Tankstelle ein P&R-Parkplatz hinkommen. Wenn ich mich da morgens hinstelle und die Autos zählen würde, die morgens in die Stadt fahren – und ich meine das ernst mit diesem P&R, kostenlos parken, umsteigen auf öffentliche Verkehrsmittel –, dann müsste dort ein mindestens 20 Stockwerke hohes Parkhaus stehen. Parken müsste kostenlos sein, und diese Stadtbahn müsste im Ein-Minuten-Takt kostenlos fahren. Dann kommen wir zusammen. Da frage ich mich, wer geplant hat, dass eine U-Bahn dort aufhört, wo kein Mensch wohnt.

Hans Mörtter
Das ist Köln. Karsten, ich danke dir von Herzen, und ich sehe, dass wir an diesem Thema dranbleiben müssen, aber dass wir uns als Menschen dieser Stadt wirklich selbst auf den Weg machen müssen, dass wir überall darüber reden müssen und dass wir auch – ich bin in zwei Arbeitskreisen –, Gruppen gründen, dass wir für die Stadt denken und dann der Politik sagen: So, ihr seid jetzt dran, und das erwarten wir von euch im Jahr 2021. Danke euch, dass ihr die Geduld gehabt habt! Und danke Dir Karsten für Deine klaren Ausführungen.

Karsten Schwanke
Danke schön!

Copyright: Karsten Schwanke und Hans Mörtter

31. Kölner Talkgottesdienst, zu Gast Karsten Schwanke, Meterologe und Fernsehmoderator, Moderation Pfarrer Hans Mörtter, Thema Klimawandel, Foto: Helga Fitzner

Karsten Schwanke und Hans Mörtter bei der Vorbesprechung, Foto: Helga Fitzner

31. Kölner Talkgottesdienst, zu Gast Karsten Schwanke, Meterologe und Fernsehmoderator, Moderation Pfarrer Hans Mörtter, Thema Klimawandel, Foto: Helga Fitzner

Das Team hat die Vorbereitungen abgeschlossen: Unser Kantor Thomas Frerichs (li.), der Tontechniker Lothar Wages (Mi.) und der Saxofonist Burkhard Müller
Foto: Helga Fitzner

31. Kölner Talkgottesdienst, zu Gast Karsten Schwanke, Meterologe und Fernsehmoderator, Moderation Pfarrer Hans Mörtter, Thema Klimawandel, Foto: Helga Fitzner

Karsten Schwanke und Pfarrer Hans Mörtter diskutierten die Ursachen der Erderwärmung und Lösungsmöglichkeiten, Foto: Helga Fitzner

31. Kölner Talkgottesdienst, zu Gast Karsten Schwanke, Meterologe und Fernsehmoderator, Moderation Pfarrer Hans Mörtter, Thema Klimawandel, Foto: Lothar Wages

Karsten Schwanke kennt sich mit Fakten und Statistiken aus
Foto: Lothar Wages

31. Kölner Talkgottesdienst, zu Gast Karsten Schwanke, Meterologe und Fernsehmoderator, Moderation Pfarrer Hans Mörtter, Thema Klimawandel, Foto: Sonja Grupe

Zufriedene Gesichter nach dem Talk: Karsten Schwanke und Hans Mörtter
Foto: Sonja Grupe (sie ist auch die Fotografin des obersten Fotos)

31. Kölner Talkgottesdienst, zu Gast Karsten Schwanke, Meterologe und Fernsehmoderator, Moderation Pfarrer Hans Mörtter, Thema Klimawandel, Foto: Lothar Wages

Karsten Schwanke und Pfarrer Hans Mörtter nach dem Talk im Gemeindesaal
Foto: Lothar Wages

ALLGEMEINE  INFORMMATIONEN  ZUM  KLIMAWANDEL

Erläuterung der Kippelemente nach dem „Potsdam Institut für Klimafolgenforschung“

Garten-Held Dennis Fiedler über Klimaschutz im Garten

Und hier ein paar Errungenschaften der Generation der heutigen Großeltern, die durch ihren Einsatz wichtige Grundlagen schufen, die bis heute Bestand haben

Geschichte von Greenpeace

1970er Geburtsjahre der heutigen Umweltbewegung

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P. S.
Für alle, die sich in einer Gemeinschaft für die Umwelt engagieren möchten, hier zwei Beispiele:
Kartäusergarten "Lasset uns beeten"
Ernährungsstrategie des Ernährungsrats für Köln
Recherche und Text: Helga Fitzner

Peter Lemke über die Erderwärmung