Ausstellung vo 30. November bis 24. Dezember 2014
Manche Kinder haben nicht mal eine Krippe, obwohl die UN Kinderrechtskonvention dies ausdrücklich vorsieht.
Manche Kinder - seien es 14.000, 144.000, 6 bis 20 oder wieviel auch immer - können sich glücklich schätzen, schon in sehr jungen Jahren als Märtyrer in die Geschichte einzugehen.
Manche Kinder werden als Stars geboren und bekommen - je nach Jahrhundert - Gold, Weihrauch und Myrrhe.
Manche Kinder glauben an Märchen. Im Zentrum: der Kreideumriss eines liegenden Kinderkörpers. Zweiseitig beleuchtet von holzumgebenen Bildschirmen, die Schutz hätten bieten können. Biblische und weltliche Lauftexte fliehen aus der Szene in die Spitze des L-förmigen Aufbaus. Der Zuschauer kann sitzend oder stehend selbst eine der möglichen Rollen einnehmen. Mit der Auslassung der Krippe als Objekt - zu Gunsten der Konzentration auf ein ebenfalls fehlendes Kind - , hebt der Künstler Rochus Aust die Grenzen zwischen Stallidylle und Pietà auf.
Text und Bild: Rochus Aust