Ausstellung
vom 30. Oktober bis 13. November 2019
Mittwoch bis Samstag von 16.00 - 20.00 h
und nach Vereinbarung 0172 4298487
Installationen von
Petra Dubach/Mario van Horrik
Anna-Lea Weiand/Lennart Kinne
Charlotte Drews
Joseph Baader
Luís Antunes Pena
Friedrich Ludmann
Während Stefan Heidenreich am 21.06.2017 in der ZEITonline fordert, die Kuratoren abzuschaffen, was – mit Verlaub – gar nicht so verkehrt erscheint, und die Kommentare noch fragen, wie denn die rein physische Arbeit ersatzweise von den sozialen Netzwerken bewältigt werden soll, was – bei klarem Geisteszustand betrachtet – völlig verkehrt sein dürfte, hat LTK4 die Künstler drittmalig gebeten, dem offenen Aufruf zu folgen und sich mit ihren Einreichungen selbst zu kuratieren.
Und was ist heraus gekommen? Erstmal ein Tisch… als einfachste technische Lösung für Aufbau und Präsentation? …als Ausdruck des Wunsches nach Gemeinschaft und Zusammenhalt, vielleicht sogar nach 'Familie' in jedem (nicht oder doch so übertragenen) Sinne? …als Konsumträgerobjekt der (besseren oder schlechteren) Ernährung? …oder als Möbelinfiltration durch einschlägige nationale Jubiläen? Wedernochweder. Die Antworten hat uns längst schon Daniil Charms gegeben, der in der Kausalkette den Tisch (und vieles darauf und drumherum) als inhaltlich (nicht physisch) inexistente Realität entlarvt hat.
Nehmen Sie also - ähnlich gelassen wie ein nackter mit Cellophanleguanen behangener Hausblockverwalter - Platz! …wo???
Weiteres Indiz für internationale Kunsttrends ist neben dem Tisch die unwahrscheinliche Dichte von Aqua-Installationen, die uns erreichte. Wellen, Muscheln und Tiefseeduschen… apokalyptische Antwort auf den Klimawandel samt fehlender Arche Noah? …zurücktauchen in den Geburtskanal? Auch da hat Daniil Charms die passende Antwort, allein, er hat sie nicht aufgeschrieben.
Ach, sind Cellophanleguane eigentlich Wassertiere?
Open Call 2019, Charlotte Drews, Foto: Rochus Aust