"...ich könnte mir vorstellen, dass Sie durch meine Räume gingen"
Assemblagen, Installationen und raumbezogene Formationen
Die Vernissage fand am 21. September 2012 statt unter Anwesenheit der Künstler und einer Einführung von Klaus Findl
Ausstellung vom 22. September bis 14. Oktober 2012
Besprechung auf kirche-koeln.de
Thomas Kemper mit raumbezogenen Formationen aus monochromen Farbflächen auf kleinformatigen Plexiglasblöcken & Ulla Bönnen mit raumbezogenen Assemblagen und Installationen basierend auf Fotografie und gefundenem Material
Unser Ausstellungsprojekt für den Turm der Lutherkirche beruht auf der Idee, unsere künstlerischen Positionen zueinander in Bezug zu setzen, auszuloten zu erforschen und miteinander in Bezug auf die Ausstellungsräume weiter zu entwickeln. Die Spannung der zwei Werke zueinander entsteht durch die unterschiedliche Ausdrucksform einerseits und Gemeinsamkeiten in der künstlerischen Herangehensweise andererseits.
Die Arbeiten von Thomas Kemper entstehen als Einzelwerke autonom und unabhängig. Sie entwickeln erst in der Setzung zueinander und mit dem Raum ihre Position und Aussage als Rauminstallation.
Ulla Bönnens Arbeiten hingegen entstehen oft in direktem Zusammenhang auf das Umfeld. Die Arbeiten und der Raum durchlaufen in Wechselwirkung einen selbstverständlichen Wandel miteinander.
Gemeinsam ist beiden Werken der mit feinen, sparsamen Eingriffen vollzogene Grad der Anpassung, Metamorphose und Gegenüberstellung mit dem Raum. Der Kern der Vorgehensweise in Bezug auf das
gegebene Umfeld liegt in der Grundauffassung mit dem Vorhandenen umzugehen, es einzubinden und darauf in subtiler Weise zu reagieren - nicht zu vereinnahmen. Die Aufnahme der gegenwärtigen Situation ist
die Infusion, durch die die Arbeiten erst ihre dort gültige Form erhalten.
Auch der dadurch geprägte spielerische, flüchtige Charakter ist beiden Auffassungen eigen.
Diese beiden Positionen nun direkt miteinander und in Zwiesprache mit den eigenwilligen Ausstellungsräumen des Lutherturms in Beziehung zu setzten, scheint uns ein reizvolles Experiment.
Wir werden in jedem der 5 Räume unterschiedliche Ansätze realisieren, um den jeweiligen Charakter des Raumes mit unseren Arbeiten zu unterstreichen.
(Das titelgebende Zitat stammt aus: »Nachtzug nach Lissabon«
von Pascal Mercier)
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