der titel unserer ausstellung verweist auf den kirchlich-religiösen ausstellungsort, formuliert aber vor allem den künstlerischen ansatz, die welt in individuelle bilder und formen zu übersetzen und eigene ansichten der realität zu schaffen. dabei ist es nicht zwingend, die chiffren des jeweiligen künstlers zu entschlüsseln, vielmehr zählt die stimulation und wahrnehmung des betrachters.
herbert linden zeigt holzobjekte aus unbehandelten, weisz abgespachtelten
oder farbigen holzplatten. abweichend von seiner bisherigen arbeitsweise, mittels geometrischer formensprache dreidimensionale raumkörper zu entwickeln, hat er für den turm der lutherkirche eine erzählerische objektreihe geschaffen, deren inhalt sich beim besteigen des turms erst im obersten raum erschlieszt. es zeigt den auf dem katholischen weltjugendtag in köln respektlos und doch rührend liebevoll x-v-eins genannten papst benedikt den XVI., der damit im raum einer evangelischen kirche auftaucht, die er noch in diesem jahr als im grunde nicht legitim bezeichnet hatte.
die acrylarbeiten von hermann peterssen beschreiben, ausgangspunkt
sind im computer bearbeitete fotos, menschen und raumsituationen, die sehr konkret dargestellt sind, wobei sich reizvolle formale übereinstimmungen mit den objekten von herbert linden ergeben.
hermann vogel
Artikel bei kirche-koeln.de
12. oktober 2007
einführung winfried heil
»im turm« lutherkirche
ausstellung
13.oktober bis 2.november 2007