1 7.Kölner Talkgottesdienst 13.05.2012
zu Gast: Oberbürgermeister Jürgen Roters

Über die Lage in Köln

„WIR KÖNNEN DEN WIND NICHT ÄNDERN,
ABER WIR KÖNNEN DIE SEGEL RICHTIG SETZEN“

„Er sieht die Not und hat die Wut“, sagte Pfarrer Hans Mörtter im Vorfeld über seinen Talkgast, den Oberbürgermeister der Stadt Köln Jürgen Roters (SPD). Hans Mörtter freute sich auf ein sehr „menschliches Gespräch“, weil er Roters’ „offene Art, seine Echtheit und Ehrlichkeit“ schon zu schätzen gelernt hat. Getroffen haben sich beide vor über zehn Jahren beim „Come-Together-Cup“ in Köln, einem Fußballturnier, das gegensätzliche gesellschaftliche Gruppen zusammen bringt. Gegründet wurde der „CTC“ 1995 unter der Schirmherrschaft von Jürgen Roters in seiner damaligen Funktion als Kölner Polizeipräsident.

„Er hat in seiner Zeit als Regierungspräsident auch entschieden dafür gesorgt, dass die Edelweißpiraten, die im Dritten Reich Widerstand geleistet haben, eine Ausstellung bekamen und endlich gewürdigt wurden“, sagt Mörtter.

Wie schon in den bisherigen Talk-Gottesdiensten steht der Talkgast und nicht nur seine öffentliche Funktion im Vordergrund des Gesprächs. Das ist bei einem Vollblutpolitiker schwer zu trennen: „Aber wer ihn schon erlebt hat, merkt sofort, dass Jürgen Roters erst Mensch und dann Politiker ist. – Das ist leider selten geworden“, meint Mörtter. „Mich beeindruckt vor allem seine Wahrnehmung für die sozial Schwachen, deren Wohnverhältnisse ihm alles andere als gleichgültig sind.“

In dem Gespräch mit Roters machte Mörtter „sichtbar, wo es in Köln drückt und was wir tun können.“

Text: Helga Fitzner

Talk Teil1:  Gerade Wege sollte man auch gehen

Hans Mörtter
Dieser Talk-Gottesdienst läuft im Rahmen des Sommerblut-Festivals und wir haben diesen Termin schon vor längerer Zeit ausgemacht. Damals konnte noch niemand voraussehen, dass es am heutigen Tag Landtagswahlen in NRW geben würde. Damit jetzt nicht der Eindruck entsteht, wir wären  tendenziös, habe ich zum Ausgleich einfach mal eine andere Flagge mitgebracht (Hans Mörtter schwenkt eine Flagge mit Piratenkopf). Ich begrüße herzlich den amtierenden Kölner Oberbürgermeister Jürgen Roters in unserer Mitte, den ich schon längere Zeit von verschiedenen Projekten her kenne. - Jürgen, mir fällt auf, dass du auf den Bildern, die von dir in den Medien kursieren, selten die goldene Kette trägst.

Jürgen Roters
Oh, das stimmt nicht so ganz. Die goldene Kette ist besonderen Anlässen vorbehalten und hat eine ganz lange Tradition. Ich mache aus Achtung davor nur relativ sparsamen Gebrauch von ihr. - Sie ist übrigens sehr schwer.

Hans Mörtter
Kann man sagen, dass du als gebürtiger Westfale ein Stück bescheidener und zurückhaltender bist?

Jürgen Roters
Es stimmt, dass wir Westfalen ein bisschen zurückhaltender als die Kölschen sind, das habe ich im Lauf der Jahre festgestellt. Aber ich wohne jetzt seit 25 Jahren im Rheinland und dann übernimmt man so langsam auch die Arten des Umgangs miteinander. Aber man merkt es wohl immer noch an meiner Sprache und dass ich vielleicht ein bisschen zurückhaltender bin als die Kölschen. In meiner Familie ist das genau so. Ich finde es immer ganz angenehm, wenn Menschen nicht so ins Haus hineinpoltern und vielleicht etwas abwartender sind. Aber die Bürgerinnen und Bürger wollen natürlich auch keinen Oberbürgermeister haben, der irgendwie zögerlich durch die Gegend läuft, sondern einen Repräsentanten als ersten Bürger der Stadt, der auch das nötige Selbstbewusstsein hat. Aber das habe ich schon.

Hans Mörtter
Was bedeutet für dich Verbindlichkeit und Treue?

Jürgen Roters
Das ist ein wichtiges Thema, sowohl in der Politik, in der Alltagsarbeit, als auch im persönlichen Umgang miteinander. Im Jahr 2005 gab es einen Regierungswechsel und ich wurde nach fünf Jahren Amtszeit als Regierungspräsident in den einstweiligen Ruhestand versetzt. Da ging es sehr schnell, dass all die Leute, die mir vorher auf die Schulter geklopft haben, plötzlich nicht mehr da waren. Jetzt war ich ja nur noch Privatmann. Ich habe diese Zeit auch genossen und mich anderweitig betätigt. Aber man sieht daran, dass Zuverlässigkeit und Vertrauen immer etwas Begrenztes sind und auch nur auf eine ganz bestimmte Zahl von Personen zutrifft. Rolf Emmerich vom Sommerblut-Festival ist mir auch danach immer zur Seite gestanden, hat mich eingeladen, einfach den Kontakt gehalten. Das zeichnet ihn besonders aus. Es gibt nicht viele, die auch in etwas schwierigeren Zeiten zu einem stehen. Man vergisst so etwas auch hinterher nicht, wenn man, wie ich jetzt, im Amt eines Oberbürgermeisters ist. Diejenigen, die mich seinerzeit so schnell abgeschrieben haben und sich jetzt wieder einschmeicheln wollen, die können das vergessen.

Hans Mörtter
Vielleicht lernen die etwas daraus. Könnte es sein, dass du auch manchmal starrköpfig bist?

Jürgen Roters
Ja, manchmal muss man das einfach sein. Starrköpfigkeit heißt ja, dass man einen bestimmten Weg geht und dass man sich da nicht so schnell von abbringen lässt, auch wenn es Schwierigkeiten gibt. Starrköpfigkeit bekommt aber einen negativen Touch, wenn jemand nicht bereit ist, sich umzustellen oder einen Weg oder eine Entscheidung nachzujustieren. Manchmal hat man sein Ziel klar im Kopf, aber der Weg dahin kann holprig werden oder kleine Umwege werden nötig. Wenn gute Argumente vorliegen, sollte man die auch berücksichtigen können. Wenn man aber nach reiflicher Überlegung zu einer Überzeugung gekommen ist, muss man auch dazu stehen, selbst wenn einem die Medien entgegenwehen oder sich Lobby-Gruppen dagegen bilden. Dann muss man seinen Weg trotzdem gehen.

Ich will ein Beispiel nennen, bei dem das allerdings nicht funktioniert hat und dessen Folgen wir jetzt zu tragen haben. Vor drei Jahren sollte eine Entscheidung getroffen werden, die Kölner Oper zu sanieren und das Schauspiel Köln abzureißen und neu zu bauen. Es waren alle Entscheidungen soweit vorbereitet und die Planungen abgeschlossen. Aber kurz vorher hatte sich eine Bürgergruppierung gebildet, die der Auffassung war, dass das Schauspiel Köln aus Denkmalgründen und aus Gründen der Stadthistorie nicht abgerissen werden solle, sondern nur saniert. Nur: Diejenigen, die sich damals durchgesetzt haben - auch weil sie einen starken Rückenwind von den Medien bekommen hatten - die tauchen jetzt ab, weil Schwierigkeiten entstanden sind, die mit der von ihnen verursachten Verzögerung einhergehen. Nach den ursprünglichen Plänen hätte das Schauspiel Köln für die Spielzeit 2012/2013 schon neu errichtet und die Oper saniert sein sollen. Jetzt zieht sich das hin bis 2015, vielleicht bis 2016, und wir müssen viele Zwischenlösungen fahren, die sehr teuer sind. Mich schmerzt das teilweise, weil die Investitionen an anderer Stelle fehlen. Ich war vor wenigen Tagen in der Städtischen Kinderklinik Amsterdamer Straße und habe mich mal intensiver dort umgesehen. Da muss dringend modernisiert und angebaut werden, und es fehlen 25 Millionen Euro, um das umzusetzen. Für das blaue Zelt, in dem die Oper Zwischenstation macht, geben wir 40 Millionen für die rund vier Jahre aus, die das dauern wird. Solche Relationen sind da und das ist manchmal schon ein bisschen traurig, wenn die Prioritäten und Folgewirkungen, die mit vielen Entscheidungen verbunden sind, nicht eingesehen werden und dann diejenigen, die es an sich anders wollten, die ganze Last zu tragen haben.

Hans Mörtter
Normalerweise begrüßt du es aber, wenn sich Bürgerinnen und Bürger für die Stadt einsetzen, wie die Initiative „Köln kann auch anders“, die unter anderem für Transparenz und Verantwortung stehen.

Jürgen Roters
Ja, im Falle des Schauspiels Köln war das Initiative „Mut zur Kultur“. Ich kann deren Anliegen gut nachvollziehen, aber deren Einsatz kam zu einem sehr, sehr späten Zeitpunkt, als praktisch schon alle Entscheidungen vorbereitet waren. Da war schon sehr viel Geld in die Planung investiert worden. Dadurch ist alles wieder aufgehalten worden, es musste alles neu geplant werden, es musste viel Geld investiert werden. Die sind immer angetreten mit der Maßgabe: Es wird dann aber auch billiger, wir sparen und setzen das Mehr für Kunst ein. Inzwischen wissen wir: Es wird teurer als die andere Lösung. Ich möchte jetzt nicht noch mal eine alte Schlacht wieder aufgreifen. Ich habe mich damals nicht durchsetzen können und das muss ich akzeptieren. Ich wollte nur sagen: Wenn man einen geraden Weg hat, dann muss man den auch gehen. Ich habe mich damals dafür entschieden, nicht umzuknicken und im Rat so abgestimmt, dass das Schauspiel abgerissen werden soll. Diejenigen, die sich damals lauthals an die Spitze der Gegenbewegung gesetzt haben, die sind jetzt alle ganz still, weil sie merken: Es wird teurer, es dauert länger, wir haben Probleme mit der Oper, Karin Beier als Schauspielintendantin geht. Das sind alles Dinge, die letztlich aus dieser Kalamität resultieren. Das Leben ist manchmal komplizierter, als man denkt.

Hans Mörtter
Welchen Lerneffekt ziehen wir daraus?

Jürgen Roters
Zwei Dinge:  Erstens, wenn man mitwirken will, muss man das frühzeitig machen, und wir als Politik und Verwaltung müssen auch die Bürgerinnen und Bürger viel früher mit einbinden. Das Zweite ist: Wenn eine Entscheidung getroffen worden ist, dann muss man zu dieser Entscheidung stehen. Man kann sie nicht immer beliebig wieder umwerfen, weil die Konsequenzen damit sehr viel größer würden und von der Allgemeinheit getragen werden müssten.

Hans Mörtter
Ausgaben für Kultur sind in Zeiten einer Finanz- und Schuldenkrise nicht leicht zu rechtfertigen. Aber Kultur ist identitätsstiftend und lebenswichtig.

Jürgen Roters
Ja, ich will es jetzt ein bisschen plakativ und pointiert sagen:  Wir brauchen wirtschaftliches Wachstum in unserer Stadt, um die Aufgaben, die wir haben, auch finanzieren zu können und um Menschen Beschäftigung zu geben. Wir brauchen einen sozialen Frieden in unserer Stadt, einen Ausgleich, eine Balance. Wenn wir sehen, dass Menschen in den Kölner Stadtteilen Mülheim, Chorweiler oder in Teilen von Porz an der Grenze zur Armut leben oder ältere Frauen, die Kinder erzogen haben und deren Rente kaum zum Leben ausreicht, brauchen wir einen sozialen Ausgleich. Diese Menschen – und das sind mehr, als man denkt – sollen wissen, dass wir sie nicht vergessen. Ein Viertel unserer Kinder hier in Köln wird heute als arm bezeichnet. Das ist Armut, die man vielleicht nicht so schnell erkennt, die aber für die Kinder eine Härte darstellt. Kinder können ganz schön bösartig untereinander sein und die Kinder ins Abseits rücken, die Kleidung von Aldi oder von Kik tragen. Wir brauchen eine soziale Balance in unserer Stadt und müssen dieses Auseinanderdriften der Stadtteile mit vielen wohlhabenden Menschen auf der einen Seite und einem hohen Anteil von arbeitslosen Hartz-IV-Empfängern, mittellosen Rentnerinnen und Rentnern, gut in den Blick nehmen. So, das sage ich einmal so pointiert: Dann reden wir über eine Oper, die mit 32 Millionen jedes Jahr vonseiten der Stadt finanziert wird. Jeder Opernplatz – ob leer oder nicht leer – kostet uns 160 Euro, das heißt, unter jedem Sitz könnte man …

Hans Mörtter
Bei jeder Aufführung?

Jürgen Roters
… bei jeder Aufführung könnte man da einen entsprechenden Scheck unter den Sitz legen. Ich stelle mir immer vor, die Opernbesucher*innen zu fragen, ob sie lieber die Opernkarte oder die 160 € haben wollen. Ich möchte nicht wissen, wie viele lieber die 160 € nehmen würden anstatt die Karte. Ich spreche nicht gegen die Oper, ich liebe klassische Musik, ich will nur einmal die Relationen ein bisschen deutlich machen. Mit 32 Millionen für die Oper jedes Jahr und noch mal 10 Millionen pro Jahr, für die Übergangszeit im Blauen Zelt, geben wir viel Geld aus für ein Kulturereignis, das allerdings auch von besonderem Rang ist.  Aufgrund der Haushaltslage muss die Oper nun mit 32 Millionen anstatt mit 34 Millionen pro Jahr Subventionierung auskommen. Natürlich bildet sich da sogleich eine Kulturlobby, die aufschreit, wenn es nur die geringste Kürzungen gibt, und die meist auch noch die Feuilletons der Zeitungen hinter sich hat. Aber um die Relationen aufzuzeigen: Für die zwei Millionen, die wir so sparen, könnte über zehn Jahre gerechnet, der Anbau für das Kinderkrankenhaus finanziert werden. Irgendwo muss ich als Oberbürgermeister auch mal die Grenzen aufzeigen, sonst laufen uns die Dinge völlig aus dem Ruder.

Talk Teil 2:  “Wir brauchen mehr Fürsprecher in unserer Gesellschaft“

Hans Mörtter
Wenn wir hier an der Lutherkirche mit den zur Verfügung stehenden Kirchensteuermitteln arbeiten müssten und der Entsolidarisierung, die in der Gesellschaft nun einfach mal stattfindet, dann könnten wir hier dichtmachen. Wir haben mit dem Südstadt Leben e. V. einen kulturellen Förderverein gegründet, mit dem wir unser Kulturprogramm mit finanzieren.

Jürgen Roters
Es ist gut und richtig, sich selbst zu fragen, ob man bereit ist, auch einen Beitrag zu leisten und nicht immer zu sagen: wir haben ja ein Stadtsäckel, das ist irgendwie gefüllt, mit Steuern, mit der Gewerbesteuer, mit Zuschüssen und Zuwendungen von Land und Bund, und da nehmen wir mal immer was raus. Irgendwann ist das leer und dann geht es nicht mehr, und dann müsste eigentlich jede/r einzelne sagen: Dann tue ich auch ein Stück dazu.

Hans Mörtter
Ich vermisse es ehrlich gesagt auch, die Solidarität miteinander und die Bereitschaft zu kämpfen, sich einzusetzen, sich selber einzubringen. Das fehlt so ein Stück weit. Was machen wir falsch? Wie kriegen wir, ich sage jetzt einfach mal, den Arsch huh?

Jürgen Roters
Ich war in meiner Zeit als Regierungspräsident ziemlich viel in der Region unterwegs, ob in der Eifel, im Bergischen Land, in den kleineren Ortschaften. Dabei ist mir schon aufgefallen, wie stark da ein freiwilliges und bürgerschaftliches Engagement ist. Die Nachbarschaft hält zusammen und es wird vieles gemeinschaftlich gemacht, wenn da irgendwie ein neues Gemeindehaus oder ein Sportheim errichtet werden soll, dann helfen viele mit. In der Großstadt scheint das alles viel anonymer und individualisierter. Ich muss aber feststellen, auch hier in Köln haben wir ein breites Netz, eine Vielzahl von kleinen Booten sozusagen, wo Menschen sich engagieren, wo sie mitwirken und sich einbringen. Wir haben drei Freiwilligen-Agenturen bei uns, die Menschen vermitteln, die sich einsetzen wollen für bestimmte Zeit, zu bestimmten Tages- oder auch Wochenzeiten. Da findet man schon eine ganze Menge von jungen Leuten, die sich mit älteren und einsamen Menschen beschäftigen. Dann gibt es Ältere, die sich mit Jüngeren beschäftigen, Vorlesen in Schulen, in Grundschulen, in Kindergärten. Nach Berechnungen gibt es fast 200.000 Menschen, die sich in irgendeiner Form engagieren, ob das im Sportverein ist, ob das bei einer Kulturinitiative, ob das in ganz konkretem sozialen Umfeld wie in der Nachbarschaftshilfe ist.

Die andere Seite ist in der Tat das, was du beschrieben hast, die Menschen, die sich so ein bisschen zurücklehnen, auf der Tribüne sitzen und sagen, was alles nicht in Ordnung ist, da herummeckern oder nur ihre eigenen Interessen umsetzen wollen. Die gibt es auch. Wir brauchen mehr Fürsprecher in unserer Gesellschaft, die diesen Egoismus mal ein bisschen zurückdrängen und deutlich machen, dass es so nicht geht und dass es da auch eine Solidarität gibt. Ein Beispiel: Im Tanzbrunnen finden in den Sommermonaten regelmäßig Veranstaltungen statt. Auf der anderen Rheinseite wohnt ein ehemaliger Richter. Das dauert gerade mal bis 22.01 Uhr, da ruft der schon bei der Polizei an, um darauf hinzuweisen, dass man die Erlaubnis schon wieder um eine Minute überschritten hat. Das sind Menschen, die nur an sich selbst denken, Lebensfreude anderer für überflüssig halten und mit einem Rigorismus vorgehen, der meines Erachtens so nicht akzeptabel ist. So etwas wollen wir nicht. Wir wollen aber natürlich auch Rücksichtnahme auf das Schlafbedürfnis von Menschen, Rücksichtnahme darauf, dass man jetzt sein eigenes Leben nicht voll ausleben kann. Deshalb finde ich auch, das die jungen Leute am Brüsseler Platz Rücksicht auf die Anwohner*innen nehmen, die schlafen wollen und sich gegen 23 Uhr mal langsam zurückziehen sollten.

Hans Mörtter
Köln ist die südlichste Stadt Deutschlands.

Jürgen Roters
Das ist so dieses Gefühl, sich nicht immer in seine vier Wände zurückzuziehen, sondern mehr nach draußen zu gehen. Das ist im sozialen Zusammenhang meines Erachtens ganz, ganz wichtig. Es ist eine Frage der Rücksichtnahme, wie man das auslebt. Wenn jemand in der Nähe einer Gaststätte wohnt, die bis ein Uhr offen und draußen auch noch einen Biergarten hat, da dröhnt es, dann kommen die Leute mit dem Auto angefahren und schlagen die Türen zu, und wenn sie wegfahren, dann wird noch lange laut und miteinander diskutiert und gesungen oder sonst irgendwas – das ist natürlich belastend für die Anwohner*innen. Also von daher: gegenseitige Rücksichtnahme. Diejenigen, die noch zusammen feiern wollen, sollten ein bisschen mehr Toleranz üben.

Hans Mörtter
Für einen Politiker bist du schon ein bisschen ungewöhnlich, denn du setzt dich nämlich über Schablonendenken und Tabus hinweg. Von Anfang an bist du Schirmherr des „Come Together Cups“ – ich glaube, da haben wir uns auch zum ersten Mal getroffen, im Kölner schwul-lesbischen Fußballturnier mit Andreas Stiene –, und Schirmherr bist du nicht nur mit deinem Namen. Du bist immer den ganzen Tag da, und das auch aktiv als Schiedsrichter. Du hast von Anbeginn an mit Rolf Emmerich zusammengearbeitet, dem Vorsitzenden des Sommerblut-Festivalvereins, der multipolaren Kultur mit mutigen Grenzüberschreitungen und Begegnungseröffnungen. Das ist ja schon beeindruckend, was da gewachsen ist in unserer Stadt jedes Jahr im Mai. Wieso machst du das?

Jürgen Roters
Eine Gesellschaft, die sich weiterentwickelt, braucht neue Herausforderungen und neue Perspektiven. Zu meiner Zeit als Kölner Polizeipräsident hatten wir innerhalb der Polizei Vorbehalte gegenüber Schwulen und Lesben. Hier in Köln, zum Beispiel im Umfeld des Aachener Weihers, kam es öfters zu Gewalt gegen Schwule. Die trauten sich aber nicht, zur Polizei zu gehen, weil sie Angst hatten, sich outen zu müssen oder noch mal in besonderer Weise abgestraft oder lächerlich gemacht zu werden. An dem Punkt habe ich gesagt: wir brauchen einen anderen Umgang mit Menschen, die sexuell anders orientiert sind und die natürlich, wie jeder andere, das Recht haben, ihr Leben zu gestalten. Dann kam eine Anfrage von Rolf Emmerich und Andreas Stiene vom schwul-lesbischen „Come Together Cup“, ob ich es gutheißen würde, wenn eine Polizeimannschaft dort beim Fußballspielen mitmachte. Sie wollten, dass ich Kontakte herstellte, um Dialoge zu ermöglichen und dass ich die Schirmherrschaft übernehme. Das war zu Anfang nicht so ganz einfach, aber nachdem der „Come Together Cup“ mit einer relativ kleinen Zahl angefangen hat, zählt er heute 15.000 Besucher. Beim ersten Mal vor zwölf Jahren, glaube ich, da trauten sich manche Schwule nicht so richtig da hin, heute ist es selbstverständlich, bunt gemischt, keiner fragt danach, welche Orientierung man hat. Das sind konstruktive Initiativen, die von Bürgerinnen und Bürgern eingeleitet werden.

Hans Mörtter
Da haben wir 1994 auch hier in der Lutherkirche deutliche Zeichen gesetzt. Ich habe ein homosexuelles Paar getraut. Das wurde zwar fortan verboten. Aber jetzt dürfen solche Paare wenigstens gesegnet werden.

Jürgen Roters
Ich finde das gut und richtig. Manchmal muss man in der Tat Tabus brechen. Zur Zeit ist es das Thema Prostitution, das da weggedrückt wird. Wir haben mal versucht, auch im Rahmen des Sommerblut-Festivals,  eine Eröffnungsveranstaltung im Großbordell Pascha zu machen …

Hans Mörtter
In der Nightbar, nicht wahr?

Jürgen Roters
Ja. Da haben wir massiven Widerstand von feministischen Gruppierungen bekommen, die das ablehnten, weil wir hier angeblich Sexsklavinnen hofieren wollten. Dabei ging es nur darum – das war auch das Ziel von Rolf Emmerich – einmal die Arbeitsbedingungen, die Frage des Umgangs miteinander und auch die Frage des Schutzes von Prostituierten zu thematisieren – aber das war schwer. Auch in diesem Jahr scheint es wieder schwierig zu sein.

Hans Mörtter
Nächsten Samstag (19.05.2012) – ich glaube, viele wissen es – wollen wir im Odonien in der Hornstraße gegenüber dem Pascha eine Veranstaltung auch mit Prostituierten zusammen machen, also sie einfach erzählen lassen. Wir reden da miteinander, es gibt tolle Kunst auch dazu. Seit einem halben Jahr machen wir uns da Gedanken, wie wir das machen, und im Augenblick sieht es so aus, dass wir da gewaltig Gegenwind kriegen, nicht nur von Seite bestimmter feministischer Gruppierungen. Die ganze Veranstaltung ist im Augenblick gefährdet.

Jürgen Roters
Wenn ich eins noch sagen darf: Natürlich muss man sehen, dass da Frauen ausgebeutet werden, das muss man auch offen ansprechen. Aber man kann es nicht einfach zur Seite drängen und sagen, irgendwo ist das schon eine Männerwelt, über die wir nicht so richtig sprechen wollen. Ich finde, die Dinge, die mit Prostitution verbunden sind, muss man auch in einer vorurteilsfreien Art und Weise kommunizieren.

Hans Mörtter
Wir müssen in Begegnung gehen und miteinander reden und nicht nur übereinander, das ist das Wesentliche. Deswegen haben wir das auch „Wir sind Menschen“ genannt, dass wir einfach von dem Menschenbild, die Würde des Menschen ist unantastbar, ausgehen. - Ich erinnere mich auch noch an ein anderes Tabuthema, das wir allerdings schon vor rund 15 Jahren, als wir uns kennen lernten, besprochen haben. Da warst du gerade Regierungspräsident geworden und wir standen auf dem Heumarkt am Rande des Christopher Street Day und warteten zusammen auf ein WDR-Interview. Da kamen wir auf das Thema Freigabe von Drogen. Uns war klar, dass wir einen Strick um den Hals bekämen, wenn wir öffentlich darüber reden würden. Wie denkst du heute darüber? Ich beschäftige mich weiterhin damit, aber ich finde es sehr kompliziert. Es ist ein Tabuthema und gleichzeitig ein Thema.

Jürgen Roters
Es gibt Menschen, die derart drogenabhängig sind, dass sie teilweise am Rande der Gesellschaft leben, verarmen, auch gesundheitlich geschädigt sind; und dann gibt es einen organisierten Drogenhandel, der das bewusst ausnutzt. Ich bin nicht für eine völlige Freigabe von Drogen – ob das jetzt Heroin, Kokain oder Marihuana ist. Es gibt auch die noch härteren und sehr abhängig machenden Drogen wie Crack. Ich bin aber dafür, und das war damals eine Grundentscheidung, dass schwerstabhängige Langzeitsüchtige, die sich immer wieder durch Kriminalität Geld beschaffen müssen, um an Drogen zu kommen, aus diesem Sumpf herausgeholt werden müssen. Deshalb setze ich mich für eine legale Vergabe von Heroin an Schwerstabhängige ein. Es gibt in der Schweiz ein entsprechendes Modell, das ich mir damals in Zürich angesehen habe, und zu dem Ergebnis gekommen bin, dass das der richtige Weg ist. Die Bundesregierung hat dann auch zwei, drei Jahre später diese Initiative aufgegriffen. Ich war nicht alleine, es gab auch andere Polizeipräsidenten, die sich dafür eingesetzt haben, dass diese Menschen, die keine Chance mehr in ihrem Leben haben, als sich nur noch über Kriminalität oder Prostitution über Wasser zu halten, mit den entsprechenden Opiaten versehen werden. Es wird auch versucht, ihnen einen Weg zu weisen, wie sie da vielleicht herauskommen. Deswegen sind entsprechende Behandlungsräume eingerichtet worden, hier auch in der Nähe des Bahnhofs, wo man sich dann unter ärztlicher Aufsicht entsprechendes Heroin selbst spritzen kann.

Hans Mörtter
Aber das ist ein sehr überschaubarer Rahmen von Drogenvergabe.

Jürgen Roters
Sehr überschaubar.

Talk Teil 3:  Bürger ernst nehmen und frühzeitig beteiligen

Hans Mörtter
Mich beschäftig noch ein weiteres Thema. Hier in der Südstadt ist mit dem ehemaligen Dombraugelände ein größeres Areal der Immobilienspekulation zum Opfer gefallen und dadurch für das Land einige Millionen teurer geworden. Ich sehe die Entwicklung auch in der Südstadt, wie die Mieten steigen und steigen, wie immer mehr Eigentumswohnungen entstehen und wie eine Verdrängung stattfindet und die Südstadt irgendwann einfach auch ein Getto werden wird wie der Rheinauhafen. Es wird steril werden. Irgendwann wird diese bunte Mischung, die wir hier haben, nicht mehr sein – die Entwicklung ist ganz klar. Welche Bündnisse brauchen wir, um da vielleicht ein neues Bewusstsein zu schaffen?

Jürgen Roters
Die Versorgung der Menschen in unserer Stadt mit bezahlbarem Wohnraum ist eines unserer zentralen Themen. Wir sind eine wachsende Stadt, eine junge Stadt, und wir haben zu wenig bezahlbaren Wohnraum. Wir bräuchten mindestens jedes Jahr 1000 Wohneinheiten, die gebaut werden müssten. Mit Landesförderung schaffen wir rund 650 Wohneinheiten pro Jahr, müssen also noch zusätzlich was tun. Das wollen wir mit einem Programm tun, das mit 35 Millionen € bestückt ist, allerdings für zinsgünstige Darlehen, die später wieder zurückgezahlt werden müssen. Aber damit wird erst mal etwas auf den Weg gebracht, damit die 1000 Wohnungen pro Jahr gebaut werden können.

Dazu hatte ich vor wenigen Tagen ein Gespräch mit meinem Münchener Kollegen Christian Ude – München hat noch größere Probleme, was die Preissteigerung der Mieten anbelangt – und wir wollen gemeinsam eine Initiative der großen Städte Frankfurt, München, Hamburg und Köln einleiten, indem wir auch auf Bundesebene dafür sorgen, dass wir eine Begrenzung des Mietanstiegs in bestimmten Regionen erreichen. Das ist ein ganz schwieriger Weg, aber wir müssen das machen, sonst laufen uns die Mieten davon und mit ihnen auch die Menschen, die wir haben wollen und brauchen. Wir haben jetzt eine Arbeitsgruppe gegründet und wollen mal schauen, was man da machen kann. 40 Prozent aller Kölnerinnen und Kölner über 18 haben Anspruch auf einen Wohnberechtigungsschein. Diesen 40 Prozent stehen aber gerade mal 10 Prozent Wohnungen gegenüber, die entsprechend gefördert sind. Auch in Zeiten der Haushaltskonsolidierung ist das eine Zukunftsaufgabe, die wir umsetzen wollen.

Das Gleiche gilt auch für Kindergärten und U3-Betreuung. Wir werden uns jetzt in diesen Tagen klar dazu verpflichten, dass wir U3-Betreuung, also die Betreuung von Kindern unter drei Jahren, aufstocken. Wir wollen bis zum August 2013 mehr als die gesetzlich vorgeschriebenen 32 % einrichten, sondern 40 % der Nachfrage schaffen.

Wir bauen in den nächsten drei bis vier Jahren 50 neue Kindertagesstätten. Das ist einfach der Tatsache geschuldet, dass wir viele Familien haben, die wieder Kinder haben, was sehr erfreulich ist. Auch das kostet alles Geld, und dann muss auch zusätzliches Personal eingestellt werden. Wir brauchen 350 neue Erzieherinnen oder Erzieher. Auf der anderen Seite müssen wir unsere Personalkosten in der Verwaltung kräftig senken.

Hans Mörtter
Eine letzte Geschichte noch: Du hast bei „City News“ ein Interview gegeben, ich zitiere das mal, es geht um das Gelände des ehemaligen Stadtarchivs am Waidmarkt: „Ich möchte, dass man die Bürger ernst nimmt und sie vor allem frühzeitig beteiligt“. Das hast du ja immer gesagt. „Das ist ganz, ganz wichtig. Wir machen das auch schon in einigen Verfahren, ganz konkret beim Waidmarkt-Grundstück. Hier wurde von uns eine vorgelagerte, gesetzlich nicht vorgeschriebene Bürgerbeteiligung mit einer großen öffentlichen Veranstaltung im Rathaus und mit Workshops organisiert... Es wurden Spaziergänge mit Anwohnern und Interessierten initiiert, bei denen gemeinschaftlich überlegt wurde, in welche Richtung sich das Gelände entwickeln soll. Das brachte uns bereits im Vorfeld viele Erkenntnisse und führte dazu, dass sich die Menschen ernst genommen fühlen. Ich glaube, wenn man die Menschen sehr frühzeitig mitnimmt, dann haben wir im Nachhinein weniger Prozesse, weniger Proteste auf der Straße und weniger Baustopps.“

Jürgen Roters
Der Einsturz des Historischen Archivs war ein gravierendes Ereignis in der Stadtgeschichte, bei dem wichtige Urkunden und Archivalien für immer vernichtet wurden oder stark beschädigt sind. Es ist vor allem gravierend, weil zwei Menschen ums Leben gekommen sind …

Hans Mörtter
Genau genommen drei. Eine Seniorin hat sich kurz danach umgebracht.

Jürgen Roters
Das ist schrecklich. Deswegen muss man mit diesem Ort anders umgehen, als wenn man einen normalen Planungsort hat.

Hans Mörtter
Wir haben das Gefühl, dass die Bürgeranhörung stattgefunden hat und die Bürgerbeteiligung erfolgt ist, aber jetzt verselbstständigt sich das und jetzt ist die Verwaltung dran, und die …

Jürgen Roters
... ihr müsst immer wieder Feuer unterm Stuhl machen, das kann ich nur raten.

Hans Mörtter
Wir bleiben jedenfalls dran, weil ich das auch als ein Lernbeispiel sehe, das besondere Zusammenarbeit erfordert und wo auch gute Leute dran beteiligt sind.

Jürgen Roters
Ich will aber noch einen Satz über das Mahnmal sagen, das Tommy Engel, Anton Fuchs und andere dort errichten wollen.

Hans Mörtter
Hoffentlich nicht!

Jürgen Roters
Ja, man kann ja unterschiedlicher Auffassung sein. Da hat sich eine Gruppe sehr intensiv mit der Frage auseinandergesetzt, wie man das in Zukunft künstlerisch gestalten kann. Ob es gelungen ist oder nicht gelungen, da kann man lange drüber streiten, auf jeden Fall ist das schon mal ein gedankliches Objekt, was da ist und worüber man reden kann. Wenn dann ein Kunstbeirat mit Fachexperten sagt, das ist alles Quatsch, ihr braucht gar nicht daran weiterarbeiten, obwohl das aus dem Viertel selbst gekommen ist, dann ist das für mich Hochmut.

Hans Mörtter
Der Hintergrund bei uns war einfach der, dass wir gesagt haben, einfach nur ein Denkmal hinstellen, das funktioniert nicht, weil da noch so viel in Bewegung, im Fluss, im Prozess ist …

Jürgen Roters
Die wollen es aber gar nicht hinstellen, sie meinen nur, das wäre etwas, was man vielleicht in Zukunft machen könnte, neben anderen Dingen.

Hans Mörtter
Gut, das verstehe ich. - Wir müssen leider zum Schluss kommen. In der letzten Karnevalssession hattest du als gebürtiger Westfale dein Coming-out, so könnte man sagen. Wortwörtlich heißt es da: „Ja, ich habe so langsam das jecke Gen in mir. Hätte ich selbst nicht gedacht, aber ich finde es gut.“ Was blüht uns noch mit dir als Roter Funke mit dem Namen Domstürmer?

Jürgen Roters
Unser Fastelovend hier in Köln, der ist so urig, der ist so tief verwurzelt, das ist das beste Sozialprogramm, was man sich vorstellen kann und gleichzeitig mit Lebensfreude verbunden. Niemand ist gezwungen, sich zu verkleiden, niemand ist gezwungen, da intensiv mitzumachen, aber man kann. Das ist das Schöne in einer Gesellschaft: Jeder, der Freude und Lust daran hat, kann mitmachen, der kann sich seine eigene Welt schaffen. Er muss da nicht dem kommerzialisierten Karneval hinterherlaufen, sondern kann andere Wege gehen. Ich finde es wunderbar für die Gemeinschaft in einer Stadt, zusammen zu singen, zu schunkeln, über Büttenredner lachen zu können. Das prägt eine Stadt, das führt dazu, dass man offener wird. Die Integration von Fremden in unserer Stadt gelingt dadurch besser als in vielen anderen Städten, weil man einfach durch dieses Gemeinschaftsgefühl viel besser leben kann. Deswegen bin ich als Münsterländer – stur und ein wenig distanziert – inzwischen zu einem großen Karnevalsfan geworden. Obwohl ich kein Kölsch spreche. Ich werde nie wieder versuchen, auch nur bei der Prinzenproklamation ein Wort Kölsch zu sprechen, das ist einmal so richtig in die Hose gegangen, und da habe ich meine Lehren draus gezogen.

Hans Mörtter
Genau, brauchst du auch nicht. Du liebst Aristoteles mit seinem Spruch „Wir können den Wind nicht ändern, aber wir können die Segel richtig setzen“, und ich würde sagen, die Betonung liegt dann auf wir, auf wir zusammen. Danke Jürgen!

Der Kölner OB Jürgen Roters mit Pfarrer Hans Mörtter beim Talkgottesdienst, Foto: Timo Belger

Pfarrer Hans Mörtter und OB Jürgen Roters wägen soziale und kulturelle Investitionen ab, Foto: Timo Belger

Der Kölner OB Jürgen Roters mit Hans Mörtter beim Talkgottesdienst, Foto: Anselm Weyer

Es kamen auch mehrere Tabu-Themen zur Sprache, Foto: Anselm Weyer

Der Kölner OB Jürgen Roters mit Pfarrer Hans Mörtter beim Talkgottesdienst in der Lutherkirche, Foto: Timo Belger

Pfarrer Hans Mörtter und OB Jürgen Roters stimmen in vielen Fragen überein,
Foto: Timo Belger