Was sich vor einem Jahr noch kaum jemand vorstellen konnte
Pfarrer Hans Mörtter skizziert die Ereignisse der vergangenen zwölf Monate, in denen er mehrfach dringende Spendenaufrufe veröffentlichte, die von vielen Menschen dankenswerterweise erhört wurden:
"Mitte März 2020 begann der Lockdown. Ich rief sofort einen Spenden-Corona-Hilfsfonds ins Leben, worüber blitzschnell gut 320.000,- Euro zusammenkamen. Damit versuchte ich Menschen in Corona-Not regelrecht zu retten, was gelang. Vor allem alleinerziehende Mütter im Armutsbereich kamen und kommen aus der ganzen Stadt zur Lutherkirche, wo ihnen wirkkräftig geholfen wird. Im ARD-Beitrag „Die Krise überstehen“ vom 19.04.2020 gibt es einen Eindruck der Corona-Hilfe an der Lutherkirche (siehe unten).
Auch die Unterstützung unserer vielen Künstler:innen läuft gut. Wir haben sie im Blick, fragen nach, helfen, retten.
Dazu begannen Anfang Juni die „Hofkonzerte“ mit jeweils 100 Besucher:innen, die wir bis zum Lockdown Anfang November erfolgreich durchführen konnten. Die Lutherkirche war einer der wenigen Orte in der Stadt, wo Kultur in diesen Monaten live stattfinden konnte.
Mit der Weihnachtswunsch-Aktion „Christkind-Helfer:innen Lutherkirche“ wurden gut 500 Traum-Kinderwünsche erfüllt. Darunter eine Geige mit jährlichem Geigenunterricht, ein Klavier (3.500,- Euro gebraucht) und jährlicher Klavierunterricht. - Die Aktion läuft seit 12 Jahren und jedes Jahr werden es mehr Kinder aus armen Verhältnissen aus der gesamten Stadt. Organisatorisch möglich ist das nur dank der IT-Unterstützung der Firma Platinion mit der aufwändigen interaktiven Seite. Meine Assistentin Monika Hagenmayer und ich dirigieren die Aktion jedes Jahr zusammen mit einen Stab von Ehrenamtlichen.
Über die Lutherkirche hinaus war im Frühjahr 2020 eine Aktion am Großmarkt nötig, wo eine seit Jahren leer stehende große Immobilie von 40 Obdachlosen besetzt war. Ich trat an ihre Seite und konnte zwei angedrohte Räumungen verhindern. Auf meine Initiative zusammen mit Martin Stankowski beschloss der Kölner Stadtrat Ende Juni, eine Immobilie für selbstverwaltetes Wohnen und Arbeiten zur Verfügung zu stellen.
Der Vringstreff e. V. kaufte dank Spenden die ersten zwei Appartements für Wohnungslose und begann, „Housing first“ in Köln umzusetzen. Das wird ausgeweitet werden in Zusammenarbeit mit der Aachener Siedlungsgesellschaft.
2021
Die Corona-Hilfe hat immense Ausmaße angenommen. Kinderarmut wird zu einem fokussierten Thema der Lutherkirche. Jugendzentren in Buchheim, Chorweiler, Meschenich („Kölnberg“), Porz, Leverkusen werden unterstützt. In Zusammenarbeit mit „Laachende Hätze e.V.“ werden im März und April 2021 zweiwöchentlich arme Familien mit 200 Nahrungsmittelpaketen à 11 Kg. versorgt."
Text: Pfarrer Hans Mörtter im März 2021
ZWEI SPENDENKONTEN
für Flüchtlinge, Obdachlose, Kongo-Projekt, „je nach Not und Bedarf“
Evangelische Gemeinde Köln
IBAN: DE49 3705 0198 0007 7020 12
Stichwort: Lutherkirche und Spendenzweck
(Spendenzweck kann sein: Kollekte plus Datum. Flüchtlinge, Obdachlose, Kongo-Projekt oder „je nach Not und Bedarf“, also da, wo es gerade brennt)
für Corona-Hilfsfonds (Alleinerziehende, Künstler*innen)
Südstadt-Leben e.V. IBAN: DE66 3506 0190 10134 76 060
Stichwort: Corona
Bei Angabe von Adresse schicken wir eine Spendenbescheinigung
Bis zu 200,- Euro reicht der Bankauszug für das Finanzamt
Im Flüchtlingslager auf Samos
Neben vielen Aktivitäten in Köln engagiert sich Pfarrer Hans Mörtter auch weit darüber hinaus. Trotz Corona und festungsähnlicher Abriegelung schaffte er es im Okober, in das Flüchtlingslager Vathy auf Samos zu kommen.
Dort wurden er und seine Begleiter:innen Zeugen menschenunwürdiger barbarischer europäischer Flüchtlingspolitik. Er bleibt dran und hat auch Fotos und Bilder mitgebracht, die in verschiedenen Medien verwendet wurden.
Viele Medien haben über seine seltenen Einblicke berichtet, siehe unten.
Fensterausstellung am Vringstreff
Das Obdachlosenfrühstück musste eingestellt werden. Die Künstlerin Ingrid Bahß erinnerte in ihrer Fotoausstellung an dessen 15-jänrige Geschichte.
Eine wunderbare Idee, während des Lockdowns eine Maßnahmen-konforme Ausstellung auf die Beine zu stellen.
Prädikantin Alida Pisu
Knurz und knapp
ist der kabarettistisch angehauchte Beitrag auf Video von unserer Presbyterin und Hobbyköchin.